Kann es tatsächlich sein, dass es eine Torte bei jedem, und zwar wirklich jedem Konditor gibt, aber das entsprechende Rezept kein einziges Mal in den gesamten Weiten des World Wide Webs auftaucht? Nicht mal im sonst so komplett ausgestatteten Sacher-Kochbuch? Da muss ich definitiv Abhilfe schaffen, denn eine Austria Torte ist ein Rezept, bei dem Tortenliebhaber fast die Contenance verlieren und Tortenverächter sich heimlich im Kammerl verstecken, die halbe Torte alleine essen und so tun als hätten sie nichts mit dem verschwundenen Kuchen zu tun.
Liebe Tortenliebhaber, heute ist euer Tag! Es gibt Austria Torte!
Zutaten für die Austria Torte ø24cm
265 g zimmerwarme Butter
50 g Staubzucker
10 Dotter (Gr. L)
265 g Vollmilch Kuvertüre
220 g Weizenmehl
10 Eiweiß (Gr. L)
265 g Zucker
1 Prise Salz
Zutaten für die Creme
375 g Milch
125 g Sahne
2 echte Vanilleschoten, oder 2 Pck. echter Vanillezucker
130 g Zucker
120 g Dotter (je nach Größe 4 bis 6 Dotter)
25 g Puddingpulver Vanille oder Maizena (Maisstärke)
500 g weiche Butter
50 g Staubzucker
Zutaten für die Tränke
100 ml Wasser
60 g Zucker
1 Pck. echter Vanillezucker
Zutaten für die Glasur
300 g Zartbitterkuvertüre
250 g Sahne 36%
4 Blatt Gelatine
Zubereitung der Austria Torte
- Die Vollmilchkuvertüre über einem Wasserbad schmelzen, beiseite stellen und etwas auskühlen lassen.
- Die Butter und den Staubzucker weiß schaumig schlagen, dann einzeln die Dotter dazu mixen.
- Nun die geschmolzene Kuvertüre dazugeben und alles gut vermengen.
- Die Eiweiß in einer zweiten Schüssel anschlagen, dann den Zucker dazugeben und alles zu einem cremigen, aber nicht zu festen Schnee schlagen.
- Das Mehl abwiegen und über die Schoko-Buttermasse sieben. Den Eischnee dazu geben und alles mit einem Schneebesen von Hand unterheben.
- Die fertige Masse in eine ø24 cm Kuchenform geben und diese bei 175°C Ober-/Unterhitze für 60 Minuten backen.
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Mann backt Torten
Es ist wieder so weit! Mein neues Buch ist da: Mann backt Torten . Wie immer ist der Name Programm. Diesmal dreht sich alles um TORTEN. Von Klassikern bis zu modernen Kreationen ist alles dabei.
Zubereitung der Creme
- Für die Creme die Vanilleschoten in je zwei Hälften schneiden, das Mark herauskratzen und diese zusammen mit Milch und Sahne in einem Topf erhitzen, bis es kocht.
- Währenddessen die Dotter mit dem Zucker und dem Puddingpulver verrühren bis eine (k)lumpenfreie Masse entstanden ist.
- Etwas von der Milchmischung in die Dottermischung rühren (3-4 EL reichen) und anschließend diese Dottermischung unter ständigem Rühren zur Milchmischung geben.
- Nochmals alles unter ständigem Rühren aufkochen, bis eine puddingähnliche Masse entstanden ist.
- Diese entweder in einem kalten Wasserbad kalt rühren, oder direkt abdecken und auf Zimmertemperatur auskühlen lassen. Tipp: Diese Patisseriecreme ist eine tolle Basis für Cremen und Füllungen. Sie hält sich im Kühlschrank problemlos ein paar Tage und lässt sich so super vorbereiten.
- Nun die Butter und den Staubzucker für die Creme weiß schaumig schlagen und dann löffelweise die zimmerwarme Patisseriecreme dazumixen. Wundert euch nicht, dass der Anteil der Puddingmasse deutlich größer als die Buttermenge ist, das stimmt schon so.
- Die fertige Creme in einen Dressiersack füllen und beiseite stellen.
Zubereitung der Tränke
- Wasser, Zucker und Vanille aufkochen und für 2-3 Minuten sprudelnd kochen lassen.
- Nun den Kuchen 4 mal durchschneiden (ergibt 5 dünne Lagen Teig) und jede Teiglage mit der heißen Tränke einpinseln.
Zusammensetzen der Austria Torte
- Den ersten Boden in einen verstellbaren Tortenring legen und den Ring eng an den Boden anlegen.
- Mithilfe des Dressiersacks eine dünne Lage der Creme aufdressieren und gleichmäßig verstreichen.
- Den zweiten Tortenboden darauflegen und etwas andrücken, dann die nächste Schicht Creme aufdressieren und verstreichen.
- So alle Böden stapeln, immer mit einer dünnen Schicht Creme dazuzwischen.
- Mit Creme abschließen und die Torte 1-2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Den Dressiersack mit der restlichen Creme könnt ihr problemlos bei Zimmertemperatur liegen lassen, damit sich die Creme dann noch verstreichen lässt.
- Die Torte mithilfe eines kleinen Messers aus dem Tortenring lösen und diese noch oben abziehen.
- Die Austria Torte mit der restlichen Creme einstreichen und nun für 30 Minuten am besten in den Tiefkühler stellen, wenn ihr Platz habt, ansonsten in den Kühlschrank, im Winter ins Freie.
Die Austria Torte mit der Glasur überziehen
- Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
- Zuletzt die Schokolade und die Sahne in einen Topf geben und mit möglichst wenig Rühren (damit keine Luft in die Creme kommt) auf mittlerer Hitze schmelzen.
- Die Gelatine nun gut ausdrücken und in die Schokoglasur rühren.
- Die Glasur nun so auskühlen lassen, bis ihr bemerkt, dass sie etwas zähflüssiger wird.
- Die angefrorene Austria Torte nun mit der fertigen Glasur überziehen. Sie zieht bei der kalten Torte sofort an.
Lockerer und saftiger Teig und eine feine Buttercreme waren schon immer eine gute Kombination. In Form der Austria Torte wird diese Kombination zu einer wirklich einmaligen Komposition. Perfekt für alle Anlässe, stabil genug für Hochzeitstorten und auch super als Basis für Motivtorten.
Ich wünsche euch also viel Spaß beim Ausprobieren und Nachbacken,
Marian
Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...
Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.
Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...
18 Kommentare
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Lieber Marian,
wenn ich die Glasur drüber gegossen habe, NICHT mit einer Palette glatt streichen, oder ? So wie bei deiner wunderbaren Sacher. Liebe Grüße Fio
Hallo Flo,
wird eher nicht nötig sein, da immer die Gefahr besteht, dass dir sonst die Buttercreme drunter mitläuft.
Liebe Grüße Marian
Hallo, ist die Creme fondanttauglich? Kann ich also Stau der Schokoglasur mit Fondant eindecken?
Hallo Anna,
ja problemlos. Liebe Grüße Marian
Hallo Marian,
wenn ich das Rezept mit einer 20cm Backform backe, muss ich mit den Mengen etwas beachten bzw. anpassen?
Ja, da musst du auf jeden Fall weniger Masse machen. Ca. 40%
Liebe Grüße Marian
Das ist nicht eine Austriatorte ich habe in einer Konditorei vor 50 Jahren gearbeitet ,damals war nur eine Vanillecreme in 5 Schichten darin und eine weiche Schokoglasur und am Tortenrand ein mit Schokolade überzogener kleiner Biskuitupfen, diese Torte war sehr gut, man machte diese in sämtlichen Konditoreien so,
Das beutetet, diese Torte ist nicht gut? 😉 Ich denke in 50 Jahren kann sich so einiges ändern, denn diese Torte habe ich 1:1 einem Stück aus einer österreichischen Konditorei nachempfunden und nachgebacken. Ich kann dir nur empfehlen: Nachbacken und dann erst urteilen.
Liebe Grüße Marian
Hallo Marian, könnte ich auch Marmelade mit aufstreichen , dünn auf einen oder zwei Tortenböden, zusätzlich zur Creme? Aprikose oder gelbe Pflaume? Dann wird es fruchtiger oder was meinst du? Liebe Grüße, Anke
Erlaubt ist was schmeckt. 😉 Meine Rezepte sind aber grundsätzlich optimal abgeschmeckt. Ich würde deshalb immer empfehlen: Original Nachbacken, dann bei nächsten mal erst Änderungen vornehmen. Dann isst du das Rezept erstmal so, wie ich als Autor in zahlreichen Versuchen optimiert habe
Liebe Grüße Marian
Schönes Rezept. Und ich liebe es, wenn meine Masse auch “lumpenfrei” ist.
Smileys
Ja, (k)lumpenfrei ist ganz wichtig!
Ich kenne die Austriatorte von früher ,aber mit einer Schokovanillecreme und am seitlichen Rand war ein kleiner Gupf Bisquit mit Schokoglasur überzogen bei jedem Stück darauf ,so habe ich die Torte in Erinnerung da es eine meiner Lieblingstorten war, ohne Butter nicht so fett.Leider macht kein Konditor mehr diese Variation ist wahrscheinlich zu viel Arbeit. In Tirol gab diese bis in die 80er Jahre.
Hallo Marian!
Ist die Angabe für die Cremr
– 500g Butter –
richtig?
Mir kommt das reichlich viel vor, im Verhältnis zur Puddingcreme
Das Rezept ist perfekt so. Menge stimmt
Liebe Grüße Marian
Hallo! Freue mich schon darauf, dass Rezept nachzubacken. Nur eine Frage – wie bekomme ich die Schokoglasur an den Rand, damit es auch noch schön aussieht?
LG Stefanie
Runter rinnen lassen. Einfach drüber gießen.