Tiroler Bauernbrot – Rezept für Sauerteig-Mischbrot
Bei uns in Tirol gibt es kaum einen Bäcker bei dem man nicht ein klassisches Tiroler Bauernbrot im Regal findet. Dieses Traditionsbrot zeichnet sich vor allen durch zwei Dinge aus: Besonders lange Frische und Haltbarkeit und ein außergewöhnliches Aroma das von süß bis herzhaft zu jedem Belag passt. Selbst nach einer Woche ist dieses Brot, richtig gelagert, ein Hochgenuss. Da investiert man gerne ein wenig mehr Zeit und es lohnt sich, gleich eine größere Menge backen.
Zudem lässt sich das Brot sehr gut portionieren und einfrieren. So hat man stets gutes Brot zuhause. Dank der Verwendung von alten, getrockneten Brotresten für das Quellstück darf man das Tiroler Bauernbrot zudem durchaus als nachhaltig bezeichnen… auch das spricht für das Brot.
Übrigens, ist dieses Tiroler Bauernbrot eines von 50 tollen Rezepten aus meinem neuen Buch Mann backt Brot. Dass ihr es heute schon hier bekommt, verdankt ihr den hilfreichen und motivierten Mitgliedern der Facebook-Gruppe Breadmania (sehr empfehlenswert!), die mir ein paar super Tipps für dieses Bauernbrot gegeben haben und sich nun dieses Rezept gewünscht haben. Danke nochmal dafür.
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Hinweis: Für dieses Brot benötigt ihr eine aktive Sauerteigkultur. Wie ihr diese ansetzt zeige ich euch in meinem Artikel: >>>Sauerteig ansetzen<<<
Zutaten für das Tiroler Bauernbrot
Vorteig |Sauerteig
50 g aktiver Sauerteig
350 g Wasser
350 g Roggenmehl Type 960
Quellstück
50 g fein gemahlenes Altbrot (oder Semmelbrösel)
150 g Wasser
Tiroler Bauernbrot Hauptteig
Sauerteig
Quellstück
100 g Roggenmehl Type 960
300 g Roggenvollkornmehl
300 g Weizenmehl Type 700
400 g warmes Wasser
25 g Salz
10 g Hefe
Tiroler Bauernbrot – Zubereitung
- 50 g vom Sauerteig abnehmen und mit 150ml Wasser zu einer Sauerteigschlacke verrühren. Diese für später beiseitestellen.
- Die übrigen Zutaten für den Sauerteig klumpenfrei vermengen und an einem warmen Ort (26 bis 28°C) für 12 bis 14 Stunden reifen lassen.
- Das Altbrot für das Quellstück in einer beschichteten Pfanne ohne Fett knackig anrösten.
- Die Brösel mit dem Wasser verrühren und ebenfalls für 12 bis 14 Stunden im Kühlschrank quellen lassen.
- Den reifen Sauerteig und das Quellstück mit den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben und für 10 Minuten langsam verkneten.
- Die Schüssel abdecken und den Teig 30 Minuten rasten lassen (Kesselgare).
- Den Teig anschießend in 2 gleich große Portionen aufteilen, diese zu Kugeln formen und in bemehlte Gärkorbe legen.
- Den Backofen inkl. Backstein oder Backstahl auf 240°C vorheizen.
- Die Brote sind fertig, wenn sich das Volumen deutlich vergrößert hat (ca. 1 Stunde bei Zimmertemperatur).
- Die Bauernbrote auf ein Backpapier stürzen und mit der Sauerteigschlacke großzügig einstreichen.
- Zuerst bei 240°C Ober-/Unterhitze mit kräftigem Schwaden 10 Minuten anbacken, dann die Temperatur reduzieren und den Schwaden ablassen.
- Das Tiroler Bauernbrot weitere 40 Minuten bei 220°C ausbacken, den Ofen ausschalten und dem Brot noch 15 Minuten Zeit geben, um eine kräftige Kruste auszubilden.
- Dann aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.
Ein Brotklassiker wie kein zweiter, bei uns Tirol quasi das Hauptnahrungsmittel. Unbedingt ausprobieren,
Marian
Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...
Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.
Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...
43 Kommentare
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Hallo Marian, hab eine Frage zum tiroler bauernbrot: die Sauerteigschlacke wird am Vortag oder am Tag des Brotbackens gemacht?
Vielen Dank für das Rezept, wird demnächst gebacken.
Einfach kurz vor dem Bestreichen verrühren. Am besten mit einem Schneebesen, damit sich alles gut auflöst.
Ich freue mich sehr über den Blog und die leckeren Rezepte, aber die Schlacke verwirrt mich. Wenn ich wie angegeben 50 gr. Sauerteig abnehme, bevor ich klumpenfrei verrühre, mische ich nur Wasser und Mehl. Gehe ich richtig in der Annahme, dass man erst nach den 12h die Schlacke herstellt?
Ja genau, so ist es!
Warum braucht man hier noch frische Hefe? Ich dachte bei einem Sauerteig braucht man keine Hefe mehr?
Weil das ein Mischbrot ist, bei dem das gut passt.
Reine Sauerteigbrote gibt es auch ganz viele hier am Blog.
Liebe Grüße Marian
Hallo Marian, ich habe ein neues Brot in meinen Top10. Danke dafür 🙂
LG Stefi
Das hört Mann gerne *ggg* Liebe Grüße Marian
Hallo Marian, habe heute dein Tiroler bauernbrot gebacken, es schmeckt hervorragend !!
Danke für das wunderbare Rezept!
LG elisabeth
Hallo Marian, ich habe heute versucht das Tiroler Brot zu backen. Der Teig war super klebrig sodass ich diesen nicht aus dem Gährkorb stürzen konnte sondern die hälfte darin kleben blieb. Was habe ich falsch gemacht? War zu wenig Mehl im Gährkorb oder war der Teig zu klebrig? Übrigens: vielen Dank für deine Homepage. Nach jahrelanger Brotbackpause hast Du mich dazu inspiriert damit wieder anzufangen 🙂
Hallo Heiko,
2 Möglichkeiten:
1. du hast etwas zu viel Wasser erwischt wenn sich der Teig so gar nicht mehr formen lässt.
2. Normale Gärkörbe sind Luder. Entweder richtig gut bemehlen oder einen mit Stoffeinsatz kaufen. Die sind super.
Hoffe das hilft dir. Liebe Grüße Marian
Hallo,
ich habe nun mein erstes anstellgut fertig und habe nun ein etwas einfachen Teig am gehen. Nun schaue ich mir deine Rezepte an und denke mir o wie kompliziert 🙂 probier es dennoch dieses wochende mit meinem anstellgut aus. Nun verstehe ich nicht warum dass schon aktive anstellgut nur zum überstreichen verwendet wird und ich ein neuen Sauerteig herstellen soll. Und ich habe auch keine gärkörbe oder sonstiges, ich denke sowas braucht man nicht zwangsweise? In meinem Badezimmer ist es sehr sehr warm. Ach ich bin einbisschen verwirrt. Wenn ich nun das Rezept ausprobieren will Fang ich am besten am Samstag Abend an damit ich es am Sonntag backen kann?
Hallo Sarah,
Ich würde dir empfehlen; dich erstmal umfassend einzulesen. Denn deine Fragen sind eigentlich UMFASSENDST hier am Blog beantwortet.
Dann backst du, und wenn du dann Fragen hast, antworte ich dir im Detail sehr gerne.
Deine Fragen sind aber Basics, die muss man sich einfach erstmal durchlesen.
Bis dann, Marian
Hallo Marian,
bei deinen Rezepten steht meist nicht dabei, welchen Sauerteigansatz du verwendest. Ist es egal, ob ich Roggenvollkornsauerteig habe und das Brot dann aber mit Weizenvollkornmehl backen möchte?
Mein Roggenvollkornsauerteig funktioniert nämlich besser als mein Weizenvollkornsauerteig. Mir schmeckt das Brot aber mit hauptsächlich Weizenvollkornmehl am besten. Ist nebenbei auch leichter in der Verarbeitung – nicht so klebrig.
Liebe Grüße
Anna
Das mache ich bewusst. Weil du bei 2 oder 3-Stufen-Führung eigentlich jedes ASG verwenden kannst.
Also ja, in dem Fall ist es egal.
Liebe Grüße Marian
Super danke!
Hallo Marian,
Kann ich das Brot auch im Topf backen? Dann einfach nach 10 Minuten den Deckel abnehmen? Auf wie viel Grad die Ofentemperatur danach reduzieren?
Liebe Grüße
und Dank
Auf 200 runter; alles andere wie du schreibst. Wird super im Topf!
Das Rezept ist verwirrend. Ich nehme an Schritt 1 und 2 sind verdreht, also die Schlacke wird dann erst vom fertigen Sauerteig entnommen, oder?
Merci Marian und einen schönen 2. Advent. Danach gibts gleich noch eine Torta alla Ricotta
Mein Teig ist überhaupt nicht aufgegangen. Ich hab trotzdem die weiteren Zutaten hinzugefügt und auf im zweiten rising process geht nichts weiter. Ich werde es nun nicht teilen um als ganzes im Topf backen. Wie immer, wenn ich ein Roggenbrot versuche. Es ist im Geschmack gut aber viel zu dicht. I don´t know what to do about it. Ich meine, ich lebe im Nordwesten USA. Muss ich was entscheidendes anders machen um den Sauerteig zu seiner Arbeit zu überreden? Danke und beste Grüße ! Ach ja, jetzt fällt mir ein: ich bekomme hier keine Typenbezeichnung zum Mehl. Das heisst, ich verwende jeweils organic stoneground Vollkorn-Roggenmehl, Vollkorn-Weizenmehl und Vollkorn-Einkorn. Danke für Hilfe, Stefanie
Hallo Stef,
Es gibt einen Grund, warum ein Rezept nicht funktioniert, wenn du vollkommen andere Mehle nimmst.
Da stimmt leider gar nichts mehr. Du musst dann mehr Mehl versäuern, die Wassermengen anpassen, die Teigtemperaturen ändern, die Reifezeiten anpassen und und und…
Was würde ich tun? Versuch mal mit deinen Vollkornmehlen die Vollkorn-Brotrezepte zu backen. Dann tausche langsam und in 10% Schritten Mehle gegen jene aus, die du in den USA bekommst.
Ist eben alles ein Lernprozess. Ging mir anfangs nicht anders. Hoffe das hilft dir.
Liebe Grüße Marian
Hallo! Ich freue mich schon, dieses tolle Rezept zu backen aber ich habe auch eine Frage zu dieser Sauerteigschlacke…ich nehme also 50g ASG vom Kühlschrank und mische es mit 350g Wasser und 350g Mehl und lasse es die erforderliche Zeit (bei mir über Nacht) reifen. Von diesem fertigen Sauerteig nehme ich dann die 50g für die Schlacke ab? Oder nehme ich die 50g für die Schlacke vom ASG im Kühlschrank? Danke dir!
Hallo Marian! Mein Vorteig/Sauerteig ist nach 6-7 Stunden schon super gereift und ganz locker und hat sich in der Zeit vom Volumen fast verdoppelt. Soll ich trotzdem die 12-14 Stunden abwarten?
Nein! Kannst du verwenden und backen
Hallo Marian,
ich backe mit Spaß (und meist mit Erfolg) nach Deinen Brotrezepten. Seit ich mir einen Gärschrank mit Termostatregelung gebastelt habe ist auch meine Sauerteig kaum noch zu halten. Ein Problem habe ich allerdings: einige Teige (z.B. Tiroler Bauernbrot) werden mir zu weich. Wenn ich sie aus den Gärkörben stürze laufen sie auseinander und werden entsprechend flach. Die Wassermenge habe ich bereits um 1/8 reduziert, der Teig ist aber noch immer zu weich. Ich versuche es nächstes Mal mit noch etwas weniger Wasser. Vielleicht ist ja auch das Tiroler Wasser dicker :-))
Viele Grüße
Joachim
Hallo Joschim,
Hier hilft es A. in Topf zu backen oder B. das Brot direkt auf den heissen Backstein zu stürzen. Durch die Hitze zieht die Oberfläche sofort an und das Brot hat gar keine Zeit richtig zu verlaufen.
Liebe Grüße Marian
Leider komme ich mit dem Rezept nicht klar: Wenn ich von den Zutaten für den Sauerteig 50 g “aktiven Sauerteig” wegnehme, um daraus die Sauerteigschlacke zu bilden, dann habe ich ja in den “übrigen Zutaten” keinen aktiven Sauerteig mehr, sondern nur noch 350 g Mehl und 200 g Wasser, oder verstehe ich das falsch?
Du entnimmst die 50g vor dem Backen vom aktiven sauerteig.
Liebe Grüße Marian
Ich habe heute das Tiroler Bauernbrot gebacken. Es ist super geworden. Vielen Dank für das tolle Rezept!
Servus Marian,
dein Rezept ist mein erstes Sauerteigbrot überhaupt.
Super lecker und saftig, hab es im Topf gebacken. Bin gespannt wie lange es sich hält.
Vielen Dank für das super Rezept und die Motivation sich Mal am Sauerteig zu probieren.
Meiner heißt Albert III, weil die ersten zwei Versuche irgendwie nicht gezündet sind .
Beste Grüße
Thomas
Hi Thomas,
Das klingt top! Viel Spaß weiterhin beim Backen mit Sauerteig
Liebe Grüße Marian
Hallo Marian. Habe dein Buch gekauft. Super geil. Mein Sauerteig war vorher zu dünn und ging zwar auf aber nicht so richtig. Jetzt ist er perfekt.
Zum Tiroler Dinkelbrot, 10 Minuten mit kräftigem Schwaden anbacken. Gibt es da eine ungefähre Menge an Wasser, welche ich auf das vorgeheizte Backblech gebe????
Danke
Maik
Hi Maik,
Freut mich sehr, dass es nun klappt! Hat man einmal den Dreh raus läuft es eben!
Bez. Schwaden: ich würde den sagen ein halbes Glas Wasser. Also so um den Dreh 100-150ml Wasser. Wenn’s mehr ist ok, weniger eher nicht.
Hoffe das hilft dir, Liebe Grüße Marian
Oh, jetzt hab ich es doch gesehen, also nicht richtig gelesen. Sorry…alles klar soweit! Nochmals liebe Grüße Britta
Perfekt!
Hallo,
ich möchte gerne das Tiroler Brot backen. bei den Zutaten bin ich allerdings verwirrt: da steht 50 g aktiven Sauerteig für die Schlacke nehmen. und die wird dann zum Bestreichen vom Brot verwendet? und wie viel gebe ich dann in den Teig rein? das kann ich leider nicht dem Rezept und Zutaten entnehmen…
danke für die Nachhilfe 🙂 es wäre ja wirklich sehr schade, wenn ich was falsch mache, und der Zeitaufwand und Zutaten sind quasi verschwendet…
Du fütterst den Sauerteig ja an, du hast also viel mehr als 50g.
ja, das ist korrekt. aber im Rezept steht 50 g Sauerteig, den man für offensichtlich zum Einstreichen (Schlacke) nimmt. dann weiß ich aber nicht bzw. steht nirgends, wie viel Sauerteig ich für den Teig nehmen muss. danke und liebe Grüße Irene
Hallo Marian, erstmal vielen Dank für deine tolle Seite, die Arbeit die du dir machst und die wundervollen Rezepte! Dank dir traue ich mich wieder an Sauerteig, und siehe da: nach 6! Gescheiterten versuchen mit anderen Rezepten bin ich bei dir endlich auf verständliche Rezepte gestoßen die es lohnen nach gebacken zu werden! Ein Traum! Allerdings habe ich zu dem Tiroler Bauernbrot eine Frage: auf wie viel reduziere ich die Hitze nach 10 Minuten backen?
Liebe Grüße,
Ilana
Habs ergänzt. Danke für den Hinweis.
Liebe Grüße marian
Hallo,
ich backe schon viele Jahre und habe einen aktiven Sauerteig
Leider finde ich in deinem Rezept nur die Zutaten für die “Schlacke” zum Einsteichen
Mit fehlt wieviel von meinem ASG, Mehl, Wasser brauche ich für den Sauerteig ♀️
Hallo Karin,
In Punkt 1 steht:
50 g vom Sauerteig abnehmen und mit 150ml Wasser zu einer Sauerteigschlacke verrühren. Diese für später beiseitestellen.
Das sollte eigentlich alles genau erklären.
Liebe Grüße Marian