Als halber Kärntner bin ich mit Reindling, Kärtner Kasnudeln und Kompott dazu aufgewachsen, wie ein Bayer mit der Weißwurst. Nun bin ich aber nur ein halber Kärntner und so ist es mir schier unmöglich, einen Kärntner Reindling zu backen, der auch nur halb so gut schmeckt wie der meiner Mama.
Was also tun, wenn die Gene das wahre Genusserlebnis verbieten?
Mann backt sich einer Alternative… und nach eingehender Beurteilung durch die gesamte Nachbarschaft kann ich vermelden: Nicht so gut wie das Original aus Kärnten aber wir sind sehr nah dran. So nah, dass euch diese Variation definitiv süchtig machen wird…
Kärntner Reindling reloaded [Pull Apart Style]
Und was unterscheidet meine Reindling-Alternative? Das Rezept meiner Mama wurde bei mir immer staubtrocken, bei ihr ist es so saftig wie nichts sonst… unvergleichlich… das muss an der Liebe liegen, die da drin steckt. Mein Grundrezept ist das selbe, die Füllung ähnlich, doch meine Variante wird nicht eingerollt und in eine Gugelhupf Backform gelegt, sondern ausgerollt, in Stücke geschnitten, einzeln mit Füllung eigestrichen und dann in eine Kastenform gestapelt.
So bleibt das Ganze wirklich beeindruckend saftig und so locker wie ein Zupfbrot nur sein kann. Unbedingt ausprobieren. Genau das richtige Rezept wenn mal nicht so viel Zeit zum Backen bleibt. das geht glatt neben dem Kochen von der Hand.
Was ihr dazu braucht…
Zutaten für den Pull Apart Reindling
500kg Weizenmehl
1 Würfel frischer Germ/Hefe (42g), geht auch mit Trockenhefe
80 g Zucker
80 g Butter
125 g (nicht Milliliter) Vollmilch (30°C, also handwarm)
1 Prise Salz
2 frische Eier
1 Schuss Rum
2 EL Zimt
50 g Butter
100g Zucker
50g Rosinen über Nacht in Rum eingelegt
Zubereitung des nicht ganz originalen Pull Apart Reindlings
- Erwärmt die Milch auf ca. 30°C, gebt den Zucker, die Butter und die Hefe hinzu und verrührt alles, bis sich die Hefe aufgelöst hat.
- Wiegt das Mehl ab und gebt es zusammen mit den Eiern, dem Rum und dem Salz in eine Schüssel.
- Gießt die Milchmischung darüber und verrührt alles mit dem Knethaken eures Mixers für 10min bis ein sehr glatter Teig entstanden ist.
- Lasst des Teig 1 Stunde bei Zimmertemperatur gehen und knetet ihn dann nochmal zusammen.
- Rollt den Teig ca. 1cm dick aus, lasst die Butter in einem Topf zergehen und gießt sie über den Teig.
- Verstreicht die Butter gleichmäßig, dann vermischt den Zucker und den Zimt und verteilt alles auf dem mit Butter bestrichenen Teig. Zuletzt verteilt ihr die Romrosinen gleichmäßig.
- Schneidet den Teig in Vierecke und Dreiecke, die in etwa so groß sind, dass sie gut in eine Kastenform passten. Dann schlichtet ihr diese aufrecht stehend in die Form und stopft immer wieder mal in die Spalte ein paar von den Rosinen.
- Heizt das Backrohr auf 175°C Ober-/Unterhitze vor, in dieser Zeit lasst ihr den Teig noch ein wenig ruhen.
- Wenn das Backrohr die gewünschte Temperatur erreicht hat, gebt ihr den Reindling ins Rohr und lasst ihn für ca. 30 bis 35 Minuten backen.
- Fertig!
Dieses Hefegebäck lässt sich herrlich einfach zubereiten (meines hat mein 2 Jahre alter Sohnemann fast alleine geschafft), ist super locker, so saftig wie ein Hefegebäck nur irgendwie sein kann und schmeckt fast (!) so gut wie ein original Kärntner Reindling, was eigentlich unmöglich erscheint 😉
Definitiv nachbackenswert… viel Spaß beim Ausprobieren, der backende Mann, Marian
Marian
Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...
Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.
Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...
4 Kommentare
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sehr tolles Rezept 🙂
wird ausprobiert!
aber ich denke, du meinst 500 g Mehl und nicht 500 kg? 🙂
Uiui mit 500 KILO Weizenmehl wird es ein bisschen viel werden 😉
LG aus dem Lavanttal
Habe das Rezept gestern ausprobiert – fantastisch! Vielen Dank dafür.
Da ich keine Kastenform besitze, habe ich den Teig stattdessen zu Schnecken verarbeitet (dann waren es halt Zimtschnecken mit Rosinen ;-)). Das hat auch super funktioniert.
LG, Kathrin
42 g Hefe werden für 1 kg Mehl empfohlen, ich nehme nur die Hälfte, das wären ca. 10 g pro 500 g Mehl. Funktioniert einwandfrei. Ansonsten gutes Rezept.
Danke!
Norbert