Brotbacken mit Sauerteig #4 – Woran erkenne ich, ob mein Sauerteig aktiv genug ist?
Willkommen zu Brotbacken mit Sauerteig – Fehler vermeiden & Grundlagen verstehen! In dieser dritten Staffel meiner großen 31-teiligen Serie rund um Sauerteig dreht sich alles um das Brotbacken selbst – und um die vielen kleinen Fragen, die euch beim Umgang mit Sauerteig beschäftigen. In Episode #4 geht es um eine der wichtigsten Grundlagen überhaupt: Woran erkenne ich, ob mein Sauerteig aktiv genug ist?
Diese Frage erreicht mich unzählige Male – und sie ist absolut berechtigt. Denn nur ein wirklich aktiver Sauerteig sorgt dafür, dass euer Brot aufgeht, eine lockere Krume bekommt und aromatisch schmeckt. Ich zeige euch, worauf ihr achten müsst und mit welchen einfachen Tests ihr sofort erkennt, ob euer Starter bereit fürs Backen ist.
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Methode 1: Die Volumenprobe
Der Klassiker unter den Tests: Die meisten Bäckerinnen und Bäcker verwenden das sogenannte Gummiband-Prinzip. Dabei markiert ihr am Glas mit einem Gummiring den Füllstand eures frisch gefütterten Sauerteigs. Beobachtet dann, wie sich das Volumen in den nächsten Stunden verändert.
Wenn sich euer Sauerteig innerhalb von 3–4 Stunden mindestens verdoppelt oder sogar verdreifacht, dann wisst ihr: Er ist perfekt aktiv und triebstark. Das bedeutet, die Hefen arbeiten auf Hochtouren und euer Sauerteig ist bereit, Brotteige zuverlässig aufgehen zu lassen.
Ein kleiner Blick ins Glas hilft zusätzlich: Wenn ihr mit einem Löffel durchgeht und überall feine Luftblasen seht, ist das ein gutes Zeichen. Euer Sauerteig lebt – und das sieht man.
Methode 2: Die Geruchsprobe
Diese Methode ist meine persönliche Lieblingsvariante, denn sie funktioniert immer – auch ohne Uhr und Gummiband. Öffnet einfach euer Glas und riecht daran. Wenn euer Sauerteig angenehm mild, frisch und leicht süßlich duftet, ist er aktiv genug. Riecht er dagegen streng oder zu sauer, ist er noch nicht im Gleichgewicht.
Ein perfekter Sauerteig riecht nicht wirklich sauer – auch wenn der Name das vermuten lässt. Der Duft sollte harmonisch und „brottypisch“ wirken, fast schon wohlig. Das liegt daran, dass ein guter Sauerteig die perfekte Balance zwischen Milchsäurebakterien (die säuerlich riechen) und Hefen (die süßlich riechen) erreicht hat. Wenn sich diese Balance einstellt, wisst ihr: Jetzt ist er perfekt.
Was der Name „Sauerteig“ wirklich bedeutet
Viele denken, ein Sauerteig müsse stark sauer riechen – schließlich heißt er ja so. Aber das ist ein Irrtum. Der Name kommt von der Fermentation, bei der Milchsäure entsteht, nicht von einem sauren Geschmack. Ein aktiver Sauerteig sollte mild und ausgewogen sein, niemals stechend oder unangenehm.

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Mein Fazit
Euer Sauerteig ist aktiv genug, wenn er innerhalb von 3–4 Stunden sein Volumen mindestens verdoppelt und dabei angenehm mild duftet. Je besser ihr ihn kennt, desto schneller werdet ihr diese Zeichen intuitiv erkennen. Mit der Zeit reicht oft schon ein kurzer Blick oder ein Riechtest – und ihr wisst genau, ob euer Starter bereit ist für den nächsten Backtag.
Tipp: Notiert euch am Anfang, wie lange euer Sauerteig braucht, um sich zu verdoppeln. So habt ihr einen Referenzwert und merkt sofort, wenn er sich verändert. Das hilft enorm, um ihn langfristig stabil und zuverlässig zu halten.


Marian
Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...
Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.
Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...
