OONI Karu 16 [Erfahrungen mit dem Pizzaofen]

Es gibt einfach Dinge, die sollte man nicht tun. Mein Leben lang habe ich richtig gute Pizza stinknormal am Blech im Backofen gebacken. Dann kam ich auf die blendende Idee, mich dem Thema mal intensiv zu widmen, legte einen OONI Karu 16 in den Warenkorb und hab mal ganz gemütlich fast 1400€ inkl. allem Zubehör über die Ladentheke gelegt. 

Richtig gehört. Ofen 800, Pizzaschieber, Turning Peel, Tisch, Abdeckhaube, Gasbrenner extra und Thermometer, et voila war da bald ein Monatslohn weg. Und hat es sich gelohnt? Wurden die Pizzen wirklich besser? Gas oder Holz? Alles Fragen, die ich in diesem Blogpost für euch klären werde. Und das erwartet euch…

OONI Karu 16 – was für ein PIZZAofen
Materialqualität nach knapp 2 Jahren
Multifuel System – Holzofen oder Steinofen mit Gas, je nach Laune?
Die Backergebnisse
Vor und Nachteile
Preis Leistung
Fazit zum OONI Karu 16

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Disclaimer: Dieser Artikel ist keine Kooperation, keine bezahlte Werbung etc. Alles was ich hier schreibe ist meine eigene Erfahrung, positiv wie negativ und meine ganz persönliche Einschätzung. Ich habe mit diesem Ofen alle Pizzen für mein Pizza-Buch gebacken und noch viiiiiele mehr.

OONI Karu 16 [Langzeit-Erfahrungen]


OONI Karu 16 – was für ein PIZZAofen

Der Grund warum ich mich für den OONI Karu 16 entschieden habe war schnell klar: Holz und Gas, die Größe von 16″, das Glasfenster und die praktische Türe vorne und weil ich ihn einfach hübscher fand, als die anderen Modelle (das Auge grillt mit sozusagen). Der Karu 16 schien mir die konsequente Weiterentwicklung der anderen Modelle, und das ist er auch. Hier hat OONI alles reingepackt, was einen richtig guten Pizzaofen ausmacht.

Zum Aufbau des Pizzaofens: Das Gehäuse ist groß, richtig groß sogar. 81 x 50 x 83cm um genau zu sein. Es ist vorne bereit, wird nach hinten schmaler. Eine mittelgroße Öffnung hinten erlaubt beim Einsatz von Holz zum Heizen die Holzwanne mit Holz zubefüllen, anzuzünden und Holz nachzulegen. Alternativ lässt sich hinten eine Abdeckung mit 2 Schreiben anheben und hier lässt sich der Gasbrenner in den Griller reinschieben. Das ist genial durchdacht und funktioniert in unter 30 Sekunden. So lässt sich der OONI Karu 16 blitzschnell von Gasbetrieb auf Holzbetrieb umbauen und zurück. Und das ist auch notwendig, denn so genial der Ofen mit Holz funktioniert, so durchwachsen ist der Gasbrenner. Doch dazu später mehr.

Zum Aufbau noch so viel. Der Ofen hat einen Kamin, der sehr stabil (auch nach langer Zeit) und sehr leicht demontierbar ist. Hier zeigt sich wieder die durchdachte Konstruktion.

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Qualität

Zur Materialqualität gibt es nicht viel Negatives aber auch nicht viel Positives zu berichten. Wie alle OONI Öfen ist der Ofen außer aus Blech, alles eher am unteren Limit aber ausreichend dimensioniert, ultrastabil ist anders. Hier spürt man ein wenig, dass OONI als Marke keine Manufaktur ist, sondern ein auf hohen Gewinn zielendes Massenprodukt. Entwicklt in Edinburgh, Schottland, gebaut in China. Für 800€ ohne Zubehör, autsch. Das tut der wirklich guten Funktion aber keinen Abbruch.

Erwähnen sollte man, dass das Material auch nach fast 2 Jahren Betrieb und hunderten Pizzen (aber immer unter Dach und mit Abdeckhaube gelagert) noch gut aussieht. Nur die vordere Glastüre hat sich stark verfärbt und der Rahmen zeigt ein wenig Rost. Schade, aber kein Weltuntergang, Ein Leben lang wird man den OONI Karu 16 eher nicht haben. Erinnert ein wenig an einen Weber Grill. 😉

“Mobiler” Pizzaofen? Eher nicht.

Und auch wenn der OONI Karu 16 als “mobil” verkauft wird. Wer wirklich plant, seinen Pizzaofen zu Partys, Freunden usw. mitzunehmen, der sollte eher einen Kleineren kaufen. Die Füße sind einklappbar, aber dann kann man den Ofen nicht mehr richtig hinstellen im Auto, aufrecht irgendwo reinschieben packt das doch recht dünne Blech des Gehäuses auf Dauer nicht und außerdem muss man dann ständig die beiden (getrennten) Schamottsteine rausnehmen plus den Kamin. Und der Kamin hat eine Zugklappe, die beim Autofahren laut klappert. Also Transportfähigkeit ist hier wirklich nur sehr eingeschränkt vorhanden.

Multifuel System – Holzofen oder Steinofen mit Gas, je nach Laune?

Wie schon erwähnt, lässt sich hinten einfach ein Gasbrenner in den Ofen stecken. Anschließend die Gasflasche anschließend und fertig. Der Gasbrenner lässt sich stufenlos justieren und die Flamme so größer oder kleiner machen. Gerade wenn man den Ofen noch nicht so gut vom Griff hat ist diese Methode grandios und ich hatte schon bei den ersten Versuchen richtig tolle Pizzen produziert. Maximale Temperatur bei mir ca. 380°C. Ausreichend für tolle Pizza. Der Brenner an sich ist also TOP, wirklich 1A.

Nun kommen 2 große ABER…

OONI Karu 16 [Langzeit-Erfahrungen]

Gasbrenner mit Problemen

Erstens. Der Gasverbrauch ist ENORM. Eventuell bin ich vom Grillen einfach verwöhnt, denn da kaufe ich 5kg Gas und komme trotz häufigem Gebrauch monatelang aus. Beim OONI Karu 16 musste ich mir schnell eine zweite Flasche zulegen, denn nach ein paar Mal grillen für mehrere Leute plus vorheizen war die Flasche leer. Und das kann echt ins Geld gehen bei den aktuellen Gaspreisen.

Zweitens. Der Gasbrenner geht aus. Regelmäßig. Ich dachte erst ich hätte einen defekten Gasbrenner, oder der Wind würde hier zutun. Aber egal was ich probiert habe, es passierte immer wieder. Super wenn man vorheizt und dann zum kalten Ofen mit der fertigen Pizza geht. OONI hat mir den Brenner sofort ausgetauscht, aber selbst der neue hatte genau das selbe Problem.

OONI.de – Quelle

Meine Recherche in diversen FB-Gruppen und Foren ergabt, dass dies ein weit verbreitetes Problem mit diesem Brenner ist. Mittlerweile ist das Problem bekannt und es gibt ein FAQ dazu: >>>Ich habe Probleme, meinen Ooni Karu 16 Gasbrenner anzuzünden. Was muss ich tun?<<<

Dieses FAQ hilft, aber die Probleme sind divers und auch wenn sie sich lösen lassen, hab ich keine Bock auf einen unzuverlässigen Pizzaofen. Mein Tipp: Mit Holz backen! Denn das ist Endstufe!

Pizzabacken mit Holz im OONI Karu 16

Kommen wir zum wahren Highlight. Dem Pizzabacken mit Holz im OONI Karu 16. Das ist, sorry, leider geil. Einheizen hinten. Dazu einfach den Holzkorb entweder ganz rausnehmen über die Luke vorne, oder einfach hinten befüllen über die Öffnung. Anfeuern, 15 Minuten brennen lassen und schon habt ihr temperature bis weit über die 400°C hinaus. Wenn ihr mit entsprechendem Holz (ich habe das Eichenholz von OONI selbst verwendet) nachlegt, sind auch 500°C kein Problem.

Ich habe dann immer den Ofen gut aufgeheizt, das Feuer runterbrennen lassen und anschließend vor dem Einschießen der Pizzen nochmal kleinere Stücke auf die Glut gelegt. So entstand eine perfekte, rollende Flamme für die Oberhitze, die 1. meinen Belag schön anröstete und 2. für ein unvergleichliches Holzofenaroma gesorgt hat. Einfach mega!

Mit Holz hatte ich zudem immer die gleichmäßigste Bräunung und auch für sehr lange Sessions konnte ich die Temperatur über einen ganzen Tag halten. Richtig gehört. Also ich mein Pizzabuch geschrieben habe, musste ich Pizza formen, belegen, backen und fotografieren allein und direkt hintereinander. 12 Stunden Tage ganz normal. Da lief der Ofen oft durchgängig. Und auch da null Probleme.

Temperatur, Bräunung der Pizza, Geschmack. Immer reproduzierbar gleich gut. Feuer ist also beim OONI Karu 16 das Mittel der Wahl, Gas kann da nicht mithalten. Spart euch also das Geld für den Gasbrenner, meine ehrliche Meinung und Erfahrung.

Die Backergebnisse

Die Backergebnisse hätte ich damit eigentlich bereits beschrieben. Im Die OONI Karu 16 Pizzaofen lassen sich perfekte Pizzen backen in sensationeller Qualität. Die einzige Downside hier ist, dass nur 1 Pizza gleichzeitig Platz hat. Das macht es schwierig, wenn viele Leute da sind. Aber schon bei 1 Familie wird’s knackig. Ich habe deshalb also Lösung einfach immer die Pizzen geschnitten und quasi als Fingerfood serviert. Alle essen alles sozusagen.

Eine Lösung habe ich kürzlich hier gefunden >>>STOOVIS CRUSTMAKER<<<. Das ist quasi eine Warmhaltevorrichtung für Pizzen, genau in diesem Problemfall. Ich selbst habs wohlgemerkt nicht probiert, aber in diversen FB-Gruppen liest man nur Positives darüber. Preis ist heftig finde ich, aber wenn es funktioniert genial.

Vor und Nachteile des OONI Karu 16

Dieser Ofen ist für Pizzamaker einer Wucht. Über den schlechten Gasbrenner sehe ich hinweg, weil er ein 120€ teures Zubehör ist und eigentlich nicht zur Basisausstattung gehört. Mit Holz befeuert bekommt ihr für knapp 1200€ inkl. Zubehör, das ihr aber defintiv braucht eine hammermäßigen Pizzaofen, der seinesgleichen sucht und mir bisher immer treue Dienste geleistet hat.

Funktion, Design, Backergebnisse sind absolut POSITIV!

Wie lange der Ofen hält, bleibt offen. Ein paar Jahre bei guter Pflege auf jeden Fall. Ein Werk für`s Leben ist er nicht. Chinaware eben mit einem gewissen Kostendruck.

Als NEGATIV muss man aber eines ganz klar bezeichnen. Ihr kauf hier einen PIZZAofen. Mit 100% Betonung auf Pizza. Und alles andere muss hier auch wirklich außen vor bleiben. Brot? Geht nicht. Der Brennraum ist auf Durchzug gebaut und entsprechend hält er die Hitze keine 20 Minuten wenn er aus ist, mit Brenner wäre es zu warm. zudem ist der Brennraum zu niedrig für gutes Brot. Selbst Focaccia geht nicht, weil die Hitze nur von hinten kommt. Das selbe gilt für Braten, Auflauf, Süßes usw.

Wer den OONI Karu 16 und jeden anderen OONI Ofen kauft, kauft sich einen Ofen ausschließlich für Pizza. Und das ist also eine Investition, die man sich wirklich überlegen muss. Denn wie oft isst man im Alltag wirklich Pizza. 1x pro Monat zuhause? 12 Nutzungen im Jahr für über 1000€.

Ist es das wert? Dafür lohnt ein Blick auf die “Konkurrenz”

Die Mitbewerber – aka die Konkurrenz.

Was bekommt man im ähnliches Preissegment? Da wäre der neue Gozney Arc XL, aber der kann nur Gas. Also keine Konkurrenz. Dann gibt es die Öfen von Alfaforni, die können 1A Pizza, aber auch nicht mehr. Und dann gäbe es da 2 tolle Öfen in der höheren Preisklasse, die aber deutlich mehr können. Lange Zeit mein “Traumofen” war der Gozney Dome, den es mit Danmpfinjektor und Ofentüre gibt, um auch Brot darin zu backen. 2000€ teuer, optisch einfach wow. Dann ging ich zum Händler und #enttäuschung. Ofenöffnung 12cm. Da gehen Brote rein, aber nie wieder ganz raus, außer Minibaguette vielleicht. Damit scheidet er aus und der OONI Karu 16 blieb meine erste Wahl.

Dann kam der Merklinger Bobby. Ein 76kg Monster von Ofen, made in Germany, gleicher Preis wie der Gozney Dome, knapp 1990€. Der kann Pizza wie die anderen auch, Brot wie keiner sonst, außer echte Brotöfen wie von Häussler und Braten, Hähnchen, BBQ und Co. kann er auch. Da ging mir das Herz auf. Die Bayer von Der Merklinger haben da wohl meinen Traum-Pizza-Brot-Grill-Ofen gebaut. Also gestellt und jetzt heißt es warten. Ich werde berichten.

Fazit – OONI Karu 16

Fassen wir nochmal zusammen. Der OONI Karu 16 kann mit Gas und Holz. Bei Gas ist der Ergebnis 1A, es hapert aber an der zu Zuverlässigkeit, bei Holz ist das Ergebnis bombastisch. Für mich ein Pizzaofen in Vollendung, wenn auch nicht gerade günstig. Ab 800€ ist man dabei, geht man all in, inkl. Zubehör sind es schnell 1200€.

Damit lässt sich Pizza in Perfektion backen, aber sonst nichts. Material und Anmutung sind gut, aber keine 1000€ gut, aber der Ofen bleibt lange nutzbar und schön. Bis auf leichten Rost an der Ofentüre nach 1 Jahr, die allerdings austauschbar ist.

Der OONI Karu 16 ist mobil, aber schwer und sperrig, also halbmobil sozusagen.

Entwicklung in Schottland, Produktion in China. Bei dem Preis wäre das eigentlich nicht notwendig.

Würde ich ihn wieder kaufen? Vor 2 Jahren lautete meine Antwort ja. Heute? Ja, wenn ich nur Pizza machen will. Mit dem Merklinger Bobby gibt es aber (teurere) aber deutlich vielseitigere Konkurrenz, made in Germany. Da lege ich großen Wert drauf.

Jetzt müsst ihr entscheiden, wo eure Prioritäten liegen. Aber keine Sorge, mit einem OONI macht ihr alles richtig, wenn ihr explizit einen Pizzaofen sucht.

Viel Freude beim Pizzabacken,

Mann backt Blog Backen Dekorieren Motivtorten

Marian

Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...

Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.

Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...