Tiroler Zelten – traditionelles Rezept
Ein Tiroler Zelten ist nicht einfach ein Früchtebrot, oder ein tolles Rezept, echtes Powerfood oder einfach Genuss pur, sondern ein Stück Kultur und Geschichte. Seit hunderten von Jahren wird in der Weihnachtszeit der Tiroler Zelten gebacken und anders als viele andere Rezepte ist dieses so gut, dass es kaum regionale Unterschied gibt. Egal in welchem Tal, ob Nord-, Ost- oder Südtirol, der klassische Tiroler Zelten unterscheidet sich kaum. Auch das spricht für die lange Tradition.
In früheren Zeiten diente der Zelten auch als wichtige Möglichkeit, Obst und Früchte zu verarbeiten und für den ganzen Winter haltbar zu machen. Denn anders als viele andere süße Backwaren, ist ein Zelten echtes Superfood, vollgepackt mit Trockenfrüchten und Nüssen. Das macht satt, ist voll mit Vitaminen, schmeckt umwerfend und ist frei von Ungesundem.
Keine große Herausforderung, aber ein „Batzen“ Arbeit, wie man so schön sagt
So ein Tiroler Zelten ist ein echtes Highlight, aber ihn zu backen ist auch einiges an Arbeit. 3 wichtige Komponenten wollen zubereitet werden und dazu kommt das Rösten der Zutaten, Vorbereiten des Dörrobstes, Einlegen, Zubereiten des Brotteiges, Formen uuuuund der Teigmantel.
Da hat man schonmal ein wenig zu tun. Aber das Ganze ist keine filigrane Arbeit, sondern etwas das man ganz entspannt bei einem guten Glas Glühwein und gute Musik machen kann. Wenn ich Tiroler Zelten backe, meistens sind das gleich 10 oder mehr zum Verschenken, dann tauche ich ein und stimme mich so richtig herrlich auf die Weihnachtszeit ein.
Ihr seht schon, ich liebe Zelten… also lasst uns backen!
Zutaten für den Tiroler Zelten
Zutaten für die Füllung
Hinweis: Die Füllung muss 1 Tag vor dem Backen zubereitet werden, damit sie durchziehen kann.
150 g Haselnüsse (oder Mandeln, werden besser vertragen)
250 g Dörrpflaumen (geviertelt)
250 g Feigen (geviertelt)
200 g Dörr-Birnen (mundgerechte Stücke)
200 g Rosinen
1 gestr. TL Zimt
1 gestr. TL Nelkenpulver
1 gestr. TL Zeltengewürz
fein geriebene Schale von 1 Bio-Orange
100 g Rum
100 g Wasser
Zutaten für den Brotteig
125 g Roggenmehl Typ 960
125 g Weizenbrotmehl Typ 1600 (alternativ Type 700)
12 g frischer Germ (Hefe)
etwas Brotgewürz
200 ml warmes Wasser
10 g Salz
Zutaten für die Brothülle
200 g Mehl
1 Prise Salz
3 Eier Gr. L
etwas Milch
Zubereitung der Füllung des Tiroler Zelten
- Am Vortag die Mandeln (oder Haselnüsse) ohne Fett gut anrösten und in eine Schüssel geben.
- Die Dörrpflaumen, Dörrfeigen und Dörrbirnen in mundgerechte Stück schneiden und zu den Nüssen geben.
- Alle übrigen Zutaten für die Fülle des Tiroler Zelten dazu geben und alles gleichmäßig vermengen.
- Abdecken und über Nacht an einem kühlen Ort quellen lassen.
Zubereitung des Brotteiges
- Alle Zutaten für den Brotteig außer dem Salz in eine Schüssel geben und für ca. 8 Minuten langsam zu einem geschmeidigen Teig kneten.
- Das Salz dazugeben und nochmals 1 Minuten kneten.
- Den Teig abgedeckt ca. 60 bis 90 Minuten reifen lassen, bis das Volumen deutlich zugenommen hat.
- Nun die eingelegten Trockenfrüchte (die Füllung) zum Teig geben und alles gut und vor allem gleichmäßig vermengen.
- Die Masse (sie ist nun relativ fest) zu zwei länglichen Laiben formen. Diese sollten gleichmäßig dick sein, damit sie auch überall richtig durchbacken.
- Die Tiroler Zelten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für 30 Minuten reifen lassen.
- Währenddessen den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Tiroler Zelten für 30 Minuten anbacken.
Die Brothülle des Tiroler Zelten zubereiten
- Mehl, Ei und Salz in eine Schüssel geben. Etwas Milch dazugeben und alles verrühren.
- Nun so viel Milch ergänzen, dass ein zähflüssiger, nicht mehr schnell rinnender Palatschinken/Omeletten/Pfannkuchen-Teig (die Bezeichnung ist ja überall anders) entstanden ist. Sollte euch zu viel Milch reingegangen sein, einfach etwas mehr Mehl beigeben.
- Den heißen Tiroler Zelten aus dem Ofen nehmen.
- Nun kommt das Einstreichen und das kann etwas tricky sein auf der Unterseite.
- Ich hebe einfach den (heißen!) Zelten auf, drehe ihn um und streiche die Unterseite ein. Dann lege ich ihn auf das Backpapier zurück und streiche den restlichen Zelten gleichmäßig und lückenlos ein.
- Die beiden Tiroler Zelten nun zurück in den Backofen schieben und für weitere 40 Minuten backen. Gesamtbackzeit also ca. 70 Minuten. Sollte der Brotmantel zu dunkel werden, die Temperatur auf ca. 180°C reduzieren.
Hinweis: Der Brotmantel ermöglicht zwar eine wunderschöne Optik, aber er dient vor allem dazu, dass die Dörrfrüchte nicht verbrennen. Der enthaltene Zucker karamellisiert bei der Hitze und wird schwarz. Das lässt sich kaum vermeiden. Mit dem Brotmantel wird der Zelten aber perfekt.
Einen Tiroler Zelten zu backen ist mag viel Arbeit sein, aber nur weniges ist am Ende eine so befriedigende und zufriedenstellend Arbeit. Und vor allem ist es ein wirklich tolles Geschenk, über das sich jede:r freut. In diesem Sinne, Viel Freude beim Tiroler Zelten Backen,
Marian
Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...
Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.
Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...
6 Kommentare
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Hallo, welches Mehl soll für die Hülle bestenfalls verwendet werden? Lg Katarina
Hi,
Verstehe die Frage nicht ganz. Im Rezept gebe ich alles an. Oder meinst du die Mühle?
Liebe Grüße Marian
Danke für das tolle Rezept ist Mega lecker
Sehr gerne.
Danke Marian für das leckere Rezept. Mein Zelten schmeckt köstlich – auch meine Oma ist begeistert und meint, das sei der beste Zelten!
Danke Maria, lange getüftelt, jetzt passt er denke ich.
Liebe Grüße Marian