Sauerteigbrot mit Saaten – besonders luftig und saftig
Die wahre Kunst des Brotbackens liegt sehr oft darin, möglichst viel Wasser im Teig zu binden, ohne, dass dieser beim Kneten seine Struktur verliert. So wird das Brot saftig, luftig, besonders lange haltbar und es kann sich außergewöhnlich viel Aroma entwickeln. Doch der Grat zwischen perfekter Teigstruktur und Teigsuppe ist oft ein sehr sehr schmaler. Aber mit etwas Gefühl, gelingen dann doch echte Highlights mit lockerer Krume und herrlichem Geschmack. Wie bei diesem Sauerteigbrot mit Saaten.
Der Teig für dieses Sauerteigbrot mit Saaten Sauerteigbrot mit Saaten ist deshalb sehr weich, was für ungeübte BrotbäckerInnen anfangs etwas fordernd sein kann. Doch das Ergebnis wird die Mühen garantiert vergessen lassen.
Also, nehmt euch Zeit, genießt den Prozess an sich und gönnt dem Teig bei Bedarf die eine oder andere Dehnung und Faltung extra. Es wird sich lohnen.
Luftig und aromatisch – das Sauerteigbrot mit Saaten
Dieses Rezept entstand wieder mit unserem regionalen Lebensmittelhändler Nummer 1, MPREIS, die wie kaum jemand anderes Regionalität und Nachhaltigkeit ganz oben stellt. Und solltet ihr in der Reichweite von MPREIS wohnen und leben, dann könnt ihr euch die Zutaten für dieses Sauerteigbrot mit Saaten einfach direkt liefern lassen. Folgt einfach diesem >>>LINK<<<
Zutaten für das Sauerteigbrot mit Saaten
Quellstück
25 g Sonnenblumenkerne
25 g Sesam
50 g Leinsamen
100 g kochendes Wasser
12 g Salz
Vorteig | Sauerteig
50 g Roggensauerteig aktiv (Anstellgut aktiv)
40 g Wasser
60 g Roggenmehl Type 960
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Hauptteig
Quellstück
Vorteig | Sauerteig
350 g Weizenmehl Type 700
100 g Weizenvollkornmehl
325 g Wasser
Optional: 1 g frische Hefe (Hinweis: Nicht notwendig, wenn der Sauerteig ausreichend aktiv ist, Sauerteig-AnfängerInnen erhalten durch die Mindestmenge an Hefe jedoch eine zusätzliche Sicherheit, dass das Brot gelingt)
Zubereitung des Sauerteigbrotes
- Für das Quellstück die Saaten und das Salz vermengen und mit dem kochenden Wasser übergießen.
- Die Schüssel abdecken und die Saaten für 4 Stunden bei Zimmertemperatur quellen lassen.
- Für den Sauerteig das bereits aktive Anstellgut bzw. deinen Sauerteig mit den übrigen Zutaten für den Vorteig vermengen und an einem warmen Ort (27 bis 30°C) für 4 Stunden reifen lassen.
- Nach der Reifezeit des Sauerteiges alle Zutaten außer dem Quellstück in eine Schüssel geben und für 10 Minuten langsam kneten lassen, bis ein homogener Teig entstanden ist der beginnt, sich vom Rand der Schüssel zu lösen.
- Nun das Quellstück dazugeben und nochmals alles für 3-4 Minuten etwas schneller dazu kneten lassen. Der Teig sehr homogen, aber ist noch verhältnismäßig weich. Das liegt am hohen Wasseranteil. Er wird erst nach der Reifung gut formbar sein.
- Den Teig in eine leicht geölte Schüssel geben und abgedeckt für ca. 4 Stunden reifen lassen. (Stockgare) Wichtig: In dieser Zeit musst du den Teig regelmäßig dehnen und falten, damit sich das Gluten im Teig entfalten und der Teig gut formbar wird. Ich empfehle dir, den Teig ca. alle 45 Minuten vom zu dehnen und falten. Das ist ideal.
- Nach der Reifezeit sollte der Teig Luftblasen an der Oberfläche zeigen und sein Volumen etwa verdoppelt haben.
- Den Teig für das Sauerteigbrot mit Saaten nun auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche kippen und zu einer straffen Kugel formen.
- Diese Kugel kurz entspannen lassen, länglich formen und anschließend in einen bemehlten, länglichen Gärkorb legen.
Das richtige Backen am Pizzastein
- Das nun fast fertige Brot ca. 60 Minuten weiter reifen lassen.
- In der Zwischenzeit den Backofen inkl. Backstein/Pizzastein auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein weiteres Backblech auf den Boden des Backofens stellen.
- Das reife Brot direkt auf den Backstein stürzen und mit einem Brotmesser der Länge nach 1,5cm tief einschneiden.
- Ein halbes Glas Wasser in das untere Backblech gießen (mehr zum Schwaden beim Brotbacken >>>KLICK<<<) und den Backofen sofort schließend.
- Das Brot nun für 10 Minuten anbacken, anschließend den Backofen kurz öffnen, die Temperatur auf 220°C reduzieren und das Brot für weitere 25 bis 30 Minuten kräftig ausbacken.
Das Sauerteigbrot mit Saaten mag nicht ganz so einfach im Handling sein, aber es ist der Start zu einigen sehr spannenden Rezepten mit höherer Hydration (mehr Wasseranteil im Teig), die euch in den nächsten Wochen und Monaten in der Pipeline habe. Insofern traut euch drüber und staunt, was da aus dem Ofen kommt.
Marian
Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...
Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.
Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...
23 Kommentare
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Erste 😀
Heute ausprobiert. Und was soll ich sagen: traut Euch, es lohnt sich!!!
Als der Teig fertig war, hab ich gedacht: das klappt nicht. Soooo weich (mein erster Gedanke war: du hast das Rezept falsch gelesen, aber ok, nun musst du da durch 😉 )
Also raus aus dem Gärkorb, ab auf den Stein, einschneiden, Ofen zu und: wow, ging das ab (auf). Entgegen meiner Befürchtung, dass es (weil so weich) auseinanderläuft, ist es schön in Form geblieben. Fertig backen, ich konnte es kaum erwarten, bis es abgekühlt war und ich es aufschneiden konnte. Oioioioi ist das fluffig, soooo weich, mit schöner Kruste. Und schmecken tut es auch noch :doppeldaumen:
Marian: Danke für’s ausprobieren und weitergeben des Rezeptes. Alles was ich bisher von Deinem Blog ausprobiert habe war top. Selbst mir als Anfängerin ist bisher alles gelungen was ich bisher gebacken habe (Kornspitzen, Lesacher, NoKneadDinkel, Vinschgauer) und ich bin sicher, dass liegt an Deinen Rezepten, sie zu beschreiben und der „Einfachheit“ der Erklärung.
Ich freu mich schon auf Deine nächsten Brotrezepte und das Nachbacken.
Liebe Grüsse
Martina
Hallo Marian,
sollte der Leinsamen geschrotet sein?
Grüße aus Südhessen
Wie es dir lieber ist. Meine waren mich geschrotet
Hallo Marian,
ich würde gern aus dem Teig Brötchen machen. Meinst du das es funktioniert?
LG Anna
Ja kein Problem. 230 grad, backzeit 25 Minuten ca.
Hallo Marian,
ich bin neu auf Deinen tollen Seiten und begeistert von den Brotrezepten. Trotzdem bin ich ein wenig verzweifelt. Auch beim dritten Versuch das „Sauerteigbrot mit Saaten“ zu backen, bekomme ich leider den Teig nicht so hin, dass er am Ende Spannung hat und formbar ist.
Ich nehme exakt die von Dir vorgegebenen Zutaten, aber der Teig läuft mir, trotz dehnen und falten, komplett auseinander. Er geht super, wird auch doppelt so groß, aber am Ende ist er zu flüssig.
Im Backofen geht das Brot dann doch noch ein wenig in die Höhe, ist auch super fluffig und feucht und schmeckt genial. Nur eben keine Oberflächenspannung.
Vielleicht hast Du einen Tipp.
Ich knete übrigens mit einer Kitchen-Aid, kann mir aber nicht vorstellen, dass es daran liegt.
Vielen Dank für eine Info.
Gruß
Hebbe
Hallo Hebbe,
ich denke, dass du bereits zu Beginn etwas zu wenig knetest. Der Teig sollte sich wirklich schon gut vom Rand der Schüssel lösen, wenn er in die Teigwanne kommt.
Zudem würde ich mal versuchen, den Teig etwas öfter zu dehnen. Es kann durchaus sein, dass dein Mehl etwas weniger Gluten beinhaltet und deshalb einfach weniger Struktur bekommt.
Nimm doch statt dem Weizenmehl Type 700 einmal ein Manitoba Mehl oder ein italienisches Tipo 0 oder 00. Die sind sehr kleberstark. Das könnte dir die Arbeit deutlich erleichtern.
Liebe Grüße Marian
Hallo Marian,
heute habe ich eine weitere Frage, die ich mir nicht wirklich erklären kann. Meine Brote werden wirklich super, aber meinem Mann ist die Kruste etwas zu hart.
Mich stört das nicht, aber mein Mann kann die Scheibe Brot mit dem Messer schwer trennen. ( Das Messer ist scharf) Habe ich die angegebene Temperatur evtl. zurück zu stellen? Auch im Backbrottopf ist die Kruste etwas zu fest.
Sie haben bestimmt eine Antwort bereit…..ich danke Ihnen.
Mit lieben Grüßen Christiane Pascheit
Hallo Christiane,
gut Schwaden und den Schwaden länger im Ofen lassen, oder den Deckel bis fast zum Schluss am Topf lassen, dann wird die Kruste dünner.
Ich würde tippen dass dein Ofen etwas heißer ist als angegeben, dann wirst die Kruste natürlich extra knackig.,
Liebe Grüße Marian
Hallo, kann man aus dem Teig auch Brötchen zum Aufbacken machen? Wenn ja, wie mache ich das am besten?
Gruß, Sabine!
Brötchen statt Laib formen, fast fertig backen, lauwarm einfrieren, dann kurz aufbacken. Artikel dazu: Brot einfrieren
Liebe Grüße Marian
Hallo Marian,
Also, das Brot ist wirklich lecker, nur habe ich immer ein riesiges Loch in der Mitte. Woran liegt das? Hab den Teig jetzt länger gehen lassen aber hatte dasselbe Problem.
Wäre echt dankbar, wenn du da nen tip hättest
Gruß, Kerstin
Zu 90% liegt’s am Sauerteig.
Hast du ihn ausreichend abgefüttert? Mindestens 3 mal innerhalb von 24 Stunden?
Wie alt ist der Sauerteig?
Liebe Grüße Marian
Der Sauerteig ist fast ein Jahr alt, beim auffrischen füttere ich morgens und abends, 2 Tage lang. Das Problem mit dem Loch habe ich auch nur bei diesem Brot.
Aber ich probiere das mal aus, danke.
Gruß Kerstin
Gelingt das Brot auch im Gußeisen-Topf?
Ja klar. Du kannst alles im Topf backen.
Liebe Grüße Marian
Hallo Marian
Bin neu hier im Blog. Würde gern wissen, ob ich beim Sauerteig auch Weizenanstellgut und Weizenmehl nehmen kann. Mussich dann die zutaten in der Zusammensetzung ändern?
Vielen Dank für deine Antwort
Gruss Angelika
Rein damit!
Hallo Meisterbäcker!
Deine Brote sind wirklich außergewöhnlich gut und auch leicht in der Zubereitung! Sag, könnte ich das Saatenbrot auch über die Nacht in den Kühlschrank stellen, Stockgare verkürzen und dann etwa 12 Std. rein (oder länger?), oder erst formen und zur Stückgare rein in den Kühlschrank?
Wäre Dir sehr dankbar für eine Info dazu,
liebe Grüße von Corinna aus Villach
Hi Corinna,
stückgare rein.
Liebe Grüße Marian
Hallo Meisterbäcker!
Probiere gerne Deine wunderbaren Brotrezepte aus und wollte Dich fragen ob ich dieses Saatenbrot auch in den Kühlschrank zur Gare stellen kann und wann, nach der Stückgare oder zur Stockgare? Wie würdest Du das machen?
Liebe Grüße aus Villach, mach weiter so tolle Rezepte!
Hallo Corinna,
Nach den Formen 30min im Gärkorb anspringen lassen, gut einpacken und 8-24h zur Stückgare in den Kühli.
Klappt super.
Liebe Grüße Marian
Gelingt das Brot auch im Gußeisen-Topf?