Aufmerksame LeserInnen wissen… Hermann, der süße Sauerteig aus den 80ern ist zurück. Und die Welt ist gespalten. Die einen schreiben mir, ich solle das Zeug in die Tonne werfen, weil dieser “Trend” nicht umsonst in Vergessenheit geraten ist, die anderen flippen fast aus vor lauter Freude und sind schon beim ansetzen ihres eigenen Hermann-Teiges. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich anfangs auch kritisch war. Aber nachdem ich dieses Rezept hier gebacken hatte, war ich ganz aus dem Häuschen… Hermann ist das für Kuchen, was Sauerteig bei Brot ist. Eine tolle Alternative, Garant für tolles Aroma (wenn man Hefegeschmack mag) und ein perfektes Mittel um Kuchen noch saftiger zu machen. Glaubt ihr noch? Dann probiert es aus… Am besten ihr startet mit diesem Nussgugelhupf mit Hermannteig.
Bevor ihr startet benötigt ihr einen Hermannteig. Wie ihr diesen ansetzt und was es dazu zu wissen gibt findet ihr im Artikel Hermann Teig – kulinarischer Flashback in die 80er
Doch anders als beim Sauerteig sorgt der Hermann meiner Erfahrung nach nicht unbedingt für die entsprechende Triebkraft wie Sauerteig beim Brot. Vielmehr ist er eine Aroma- und Konsistenzkomponente. Es ist also nicht notwenig, ihn extra aktiv zu machen. Einfach Abends vor dem Backen nochmal füttern, fertig.
Zutaten für den Nussgugelhupf mit Hermannteig
Für eine mittelgroße bis große Gugelhupfform (z.B alle von Nordic Ware)
5 Eier Gr. L
300 g Hermann Teig
200 g Zucker
300 g Milch
150 g Öl
1 Prise Salz
1 Pck. echter Vanillezucker
250 g Weizenmehl
150 g Mandeln gemahlen (oder Walnüsse, Haselnüsse, usw.)
1 Prise Zimt
1 Pck. Backpulver
Zubereitung des Nussgugelhupfs
- Den Backofen auf 175°C Ober-/Unterhitze vorheizen und eine Gugelhupfform mit Butter ausfetten und mit geriebenen Nüssen oder Mandeln ausstreuen.
- Alle Zutaten außer Mehl, Nüsse und Backpulver in eine Schüssel geben und gut verrühren (muss nicht gemixt werden)
- Mehl, Nüsse und Backpulver vermengen, zum restlichen Teig geben und kurz aber kräftig untermixen.
- Den relativ flüssigen Teig in die Gugelhupfform geben und für 60 Minuten backen.
- Nadelprobe machen, denn der Nussgugelhupf kann je nach Ofen durchaus schonmal 15 Minuten länger brauchen.
- Den fertigen Nussgugelhupf mit Staubzucker bestreuen und genießen.
Wichtig: Mixt auf keinen Fall das Mehl zu lange, denn dann wir der Teig für den Nussgugelhupf wie Gummi. Das ist schon bei normalen Gugelhupf ein Problem, durch den Hermann wird dies nochmal deutlich verstärkt.
Dieser Nussgugelhupf wird saftig wie kein zweiter. Ich hatte ihn über Nacht nicht abgedeckt und der Anschnitt ist fast nicht ausgetrocknet. An Tag 4 war der Nussgugelhupf frisch wie an Tag 1. Und was ich besonders gerne mag ist eine präsente Note nach Hefe. Hier kann ich euch noch einen Tipp mit auf den Weg geben:
Tipp für euren Hermann-Teig
Wollt ihr eine sehr dezente Hefenote, lagert euren Hermann bis zum Backen im Kühlschrank. Füttert ihr den Hermannteig abends vor den Backen und lasst ihn bei Zimmertemperatur reifen erhaltet ihr eine deutlich kräftigere Hefenote. Ihr entscheidet also wie euer Nussgugelhupf schmecken soll…
Ich wünsche euch viel Spaß beim Experimentieren und ausprobieren des Hermannteiges. Lasst mich wissen, wie euch dieser Nussgugelhupf schmeckt,
Marian
Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...
Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.
Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...
2 Kommentare
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Hallo Marian,
erst das Rezept für den Hermann und nun das erste Kuchenrezept. Der Hermann war schon gepinnt. Der Kuchen wird jetzt auch gepinnt. Ich freu mich schon auf das nachbacken und mehr Rezepte.
Liebe Grüße
Karin
Hallo Marian,
danke für das schöne Rezept! Ich hatte vor kurzem einen “Franziskus” bekommen, was ja entweder das gleiche oder zumindest so etwas ähnliches wie ein Hermann ist. Dein Rezept war nun die dritte Runde mit dem Teig und hat mich im Vergleich mit den vorigen Rezepten am meisten überzeugt. Das liegt vermutlich auch an den vielen Nüssen – so hat meine Mutter ihn nämlich vor etwa 25 Jahren ebenfalls zubereitet. Nostalgie schmeckt ja bekanntlich am besten! Außerdem ist er wirklich unheimlich saftig und locker geworden. Ein bisschen Teig zum Weiterfüttern habe ich auch übrig behalten. Vermutlich gibt es deinen Gugelhupf daher noch mindestens ein zweites Mal!
Viele Grüße
Sarah