Kiachl – Rezept für traditionelle Bauernkrapfen aus Tirol

Weihnachten steht vor der Türe. Mit Linzeraugen, Marshmallow Weihnachtskeksen, Biscotti di Mandorle und einigem mehr haben wir uns schon ziemlich viel Weihnachtsstimmung ins Haus geholt. Aber eines geht mir schon ein bißchen ab: Der Christkindlmarkt bei uns im Dorf, in Innsbruck oder auch sonst wo. Einen guten Glühwein trinken, ein wenig quatschen, die Stimmung genießen… und (das ist mir ganz wichtig!) einen Kiachl essen.

Kiachl kennt ihr nicht? Vielleicht heißen sie einfach in unterschiedlichen Regionen anders, bei uns kennt sie jeder. Und vielleicht nach diesem Beitrag noch viele mehr.

Wer durch Tirol streift und nach der traditionellen Tiroler Weihnachtsspeise fragt, wird immer wieder auf Kiachl stoßen. Diese herrlichen Ringe aus Hefeteig lassen sich pikant mit Sauerkraut, süß mit Preiselbeermarmelade oder einfach mit Zimtzucker servieren. In jedem Fall sind die „Bauernkrapfen“ zum Niederknien lecker. Unbedingt ausprobieren… und selbst Covid19 kann uns nicht die Weihnachtsstimmung verderben…

Rezept für die Kiachl

500 g Weizenmehl Type 700 (mehr Infos zu den Mehlsorten in DE und AT)
1 Ei
250 ml Milch
75 g Butter
20 g Germ
1 Prise Salz
75 g Zucker
500 ml Öl oder Frittierfett
100 g Butterschmalz

Außerdem: Preiselbeermarmelade, Sauerkraut oder Zimtzucker

Zubereitung der Kiachl

  1. Das Mehl sieben und zusammen mit dem Ei in eine Schüssel geben. 
  2. Die Milch mit der Butter erwärmen bis diese geschmolzen ist. Wichtig: Nicht zu heiß, da sonst die Hefe abstirbt!
  3. Die Hefe, Zucker und Salz dazugeben und alles verrühren. 
  4. Diese Mischung dann über das Mehl gießen und alles mit dem Knethaken der Küchenmaschine mindestens 10 Minuten zu einem sehr glatten Teig kneten. 
  5. Den Teig abdecken und 1 Stunde gehen lassen. 

Zubereitung im Thermomix:

Alle Zutaten auf einmal in den Thermomix geben, Knetprogramm 10 Minuten. Dann bei 25 Grad im Thermomix reifen lassen für 1 Stunde.

Kennst du schon mein Buch HEIMAT?

Mann backt Heimat

Die besten Rezepte aus Österreich! Ob Klassiker wie Buchteln und Kaiserschmarrn, oder Kuchenklassiker. In diesem Buch finden sich alle österreichischen Highlights! Ein echtes Buch für jeden Tag!

Im Shop bestellen

Formen und Herausbacken der Kiachl

  1. Den Teig zu ca. 100g schweren Teigkugeln formen und diese mit Mehl bestäuben. 
  2. Die Kugeln nun etwas flach drück und von der Mitte her nach außen ausdünnen. Dabei den Teigling immer wieder ein bißchen drehen, damit die Form gleichmäßig wird.
  3. Man sagt, das Licht soll hell durchscheinen können. Die Kiachl sollen innen hauchdünn sein und außen ein dickerer Ring haben. Im Prinzip ist das ganz einfach und man kann nichts falsch machen, selbst wenn sie mal reißen, schmecken tun die Kiachl trotzdem super.  
  4. Die Kiachl beiseite stellen bis alle fertig geformt sind. 
  5. Währenddessen das Öl auf ca. 160°C erhitzen und die Kiachl darin von beiden Seite goldbraun frittieren. 
  6. Ich lege die Kiachl dann immer auf ein Blatt Küchenpapier, damit das Fett etwas abtropfen kann.
  7. Anschließend können die Kiachl noch heiß serviert werden

Als Beilage wird bei uns in Tirol ganz klassisch Sauerkraut serviert. Man legt es in die tiefe Mulde der Kiachl und kann sie dann ganz ohne Gabel und Messer mit der Hand mampfen… äh… genießen. 😉 Aber auch Preiselbeermarmelade schmeckt super. Als Nachspeise esse ich persönlich sie aber am allerliebsten einfach mit Zimtzucker, also Zimt und Zucker ein wenig vermengt, fertig.

Aufmerksame LeserInnen werden unser Familiegeheimnis schon erraten. (Spätestens seit den Nutellakeksen wissen das wohl alle…) Meine Jungs essen die Kiachl mit Nutella… was sonst *ggg*

Also, viel geschrieben, einfaches Rezept. Kiachl bringen bei uns einfach Weihnachtsstimmung ins Haus… den Glühwein dazu nicht vergessen! Frohe Weihnachten euch allen,

Mann backt Blog Backen Dekorieren Motivtorten

Marian

Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...

Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.

Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...