[Backschule #5] Zucker im Kuchen reduzieren – geht das?
Zucker im Kuchen reduzieren – geht das? Jeder der sich mit Backen beschäftigt wird früher oder später mit der Frage konfrontiert, wie viel Zucker ein Kuchenteig braucht. Kann man die Menge des Zuckers einfach reduzieren oder nicht? Ich habe mich lange mit dem Thema beschäftigt und ich habe eine Antwort, die manche nicht sonderlich freuen wird…
Aber alles der Reihe nach…
Gleich vorweg: Hier geht es nicht um die Frage “Ist Zucker gesund oder ungesund?“. Denn die Antwort darauf kennen wir. Denn für Zucker gilt das selbe wie für Fett, Alkohol und selbst für Eiweiß: Auf die Menge kommt es an… in Maßen genossen ist Zucker genauso ungefährlich wie auch Alkohol (Rotwein in Maßen genossen mindert das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen) und Fette (die sind nämlich ein wichtiger Energielieferant).
Aber auf die Dosierung kommt es an. Gehen wir also davon aus, dass wir uns halbwegs ausgewogen ernähren und Kuchen hin und wieder als Belohnung backen und essen, und uns auch da ein 1 oder 2 Stücke reduzieren. Kuchen ist also nicht unser Grundnahrungsmittel… dann ist das Thema Gesundheit also geklärt. Denn nichts kann eine ausgewogene Ernährung ersetzen.
Punkt.
Widmen wir uns der Frage, die ich jeden Tag von meinen LeserInnen gestellt bekomme:
- Kann ich die Hälfte des Zuckers einfach weglassen?
- Ist es möglich Zucker einfach durch Agavendicksaft, Ahornsirup, Honig usw. zu ersetzen?
- Lässt sich Zucker durch Süßstoff ersetzen?
- Zucker im Kuchen reduzieren – geht das?
Ich beantworte die Frage zuerst durch ein Bild…
Zucker im Kuchen reduzieren – geht das?
Dieses Bild spricht Bände. Ich habe einen ganz normalen Rührteig gemacht und diesen einmal nach Rezept und einmal mit der Hälfte des angegebenen Zuckers gebacken. Der Kuchen fiel nach dem Backen stark zusammen, wurde speckig, weit schwächer gebräunt, weniger aromatisch und er trocknete über Nacht fast vollständig aus. Aber woran liegt es?
Kann ich Zucker einfach reduzieren oder ersetzen?
Zucker im Kuchen reduzieren – Diese Frage muss man genauer klären. Ich lasse hier Chemie außen vor und erkläre das Thema mit einfach Worten.
Zucker in Teigen die gebacken werden reduzieren
- Zucker ist ein fester Stoff, der einen wichtigen Beitrag zum Gesamtverhältnis der Zutaten beiträgt. Reduziert man den Zucker, hat man zuviel Mehl, Eier, Butter usw.
- Zucker schmilzt, verbindet sich mit den anderen zutaten auf chemischer Ebene und wird beim Auskühlen wieder fest. Dieser Vorgang wirkt gerüstbildend und sorgt dadurch für Stabilität im Teig. Fehlt Zucker, fällt der Teig zusammen.
- Zucker karamellisiert und sorgt so für einen feinen Kuchengeschmack und eine angenehme Bräunung. Vergleich einmal rohen Teig mit gebackenem. Der Zucker verändert sich deutlich im Geschmack.
Um es kurz zu machen… ein Rezept ist dafür da, dass der Kuchen perfekt wird. Verändert man es indem man einfach Zucker reduziert, wird der Teig speckig, weniger fluffig und verliert einen Teil seines Geschmackes (und ich spreche hier nicht von der Süße).
Zucker in Cremen, Puddings, Mousse und Füllungen reduzieren
Cremen und Füllungen werden nicht gebacken. Ein entsprechend fallen die oben geschriebenen Prozesse des Backens nicht ins Gewicht. Ihr könnt also Zucker in Cremen, Puddings und Füllungen einfach reduzieren.
Aber: Auch hier sollte beachtet werden, dass zum Beispiel die Menge von Gelatine, oder auch andere Verhältnisse zum Beispiel Frucht zu Topfen sinn machen.
Ich empfehle entsprechend Zucker nach Vorlieben in Cremen ein wenig anzupassen, aber nicht einfach wahllos die Hälfte reinzugeben, oder einfach alles durch Stevia usw. zu ersetzen.
Zucker durch Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft und Co. ersetzen – geht das?
Hier heißt es aufgepasst: Haushaltszucker ist Saccharose, ein fester Zucker, der bei Erhitzen flüssig wird, beim auskühlen wieder fest.
Honig usw. sind aber sogenannte Invertzucker. Diese sind flüssig, bleiben flüssig und werden auch durch backen nicht fest. Sie verbinden sich auch auf chemischer Ebene viel schwächer mit zum Beispiel Mehl oder Eiweiß. Das sorgt dafür, dass eure Kuchen schlichtweg speckig werden, fluffig geht nicht, außer ihr gebt Tonnen von Backpulver dazu, aber wer will so etwas wirklich essen?
Egal ob also Honig, Agavendicksaft oder Ahornsirup… ihr könnt sie zum aromatisieren verwenden, aber nicht zum backen.
Ich spreche hier aus Erfahrung. Für die Tirol Werbung habe ich diese Gugelhupf mit ausschließlich regionalen Produkten, also auch Honig statt Zucker. An diesem Rezept habe ich ganze 2 Monate probiert und gewerkelt, um einen Kompromiss aus Konsistenz und Geschmack zu finden.
https://youtu.be/8Kf4zwGhzSc
Der Gugelhupf ist sehr gut, aber er bleibt ein Kompromiss.
Zucker durch Süßstoff ersetzen
Kann man Zucker durch Süßstoff ersetzen? Eine Frage, die man mit Produkten erklären kann. Zucker einfach durch flüssigen Süßstoff zu ersetzen funktioniert schonmal nicht. Aber, mittlerweile gibt es kristalline Zuckerersatzstoff wie Xylit bzw. Xucker, kristallinen Backstevia usw.
Ich habe diese ausprobiert, mit einem überraschend positiven Ergebnis bis was die Konsistenz angeht. Der Kuchen wird durch die Bank etwas speckiger, kaum braun und wirkt etwas porös. Aber man kann Zucker durch diese Produkte problemlos ersetzen.
Der Geschmack ist die Kehrseite der Medaille. Ich mag zum Beispiel Cola Light, oder andere Light Getränke sehr gerne, habe also grundsätzlich kein Problem mit Zuckerersatzstoffen. Aber sowohl Xylit (Birkenzucker), als auch Stevia schmecken nach Kraut… und das möchte ich nicht in einer Sachertorte haben. Darüber kann man diskutieren und Geschmäcker sind verschieden.
Mehr Infos zu diesem Thema findet ihr bei meiner Freundin Lisa von Koch mit Herz – die ist der absolute Low Carb Profi!
Kurzum, wer mit dem Geschmack leben kann, der findet in kristallinem Stevia und Xylit eine echte Alternative für Kuchen und Creme. Geschmacklich ist das jedoch etwas vollkommen anderes.
Fazit – Zucker ist ein wertvolles Lebensmittel, das nicht einfach ersetzt werden kann
Das Fazit dieses kleine Exkurses sollte damit relativ klar sein:
- Zucker ist ein wertvolles Lebensmittel das Kuchen und Cremen erst zu etwas ganz besonderem macht.
- Wird Zucker in Maßen genossen (!) besteht kein Gesundheitsrisiko und er kann hin und wieder bedenkenlos verzehrt werden.
- Zucker ist gerüstbildend in Kuchen und Teigen und kann deshalb nicht einfach reduziert werden
- Honig, Agavendicksaft usw. sind kein (!) Ersatz für Zucker in Kuchen
- Zuckerersatzstoffe wie Back-Stevia und Xylit können 1:1 ersetzt werden, süßen jedoch anders und schmecken anders.
Und jetzt lasst uns diskutieren… Zucker im Kuchen reduzieren – geht das? Ich bin gespannt welche Erfahrungen ihr gemacht habt und ob ihr schon erfolgreich Zucker in Rezepten ersetzt oder reduziert habt.
Marian
Hochzeitstorten designen, Cupcakes und (Motiv)torten zu planen und gestalten ist meine größte Leidenschaft. Am liebsten Samstag abends zu später Stunde...
Ich liebe die Herausforderung und die Vielseitigkeit, die ein Food Blog mit sich bringt: Planen, Backen, Ausprobieren, Fotografieren, Dekorieren und das Ganze dann auf Mannbackt.de zu präsentieren.
Das Ergebnis könnt ihr jeden Tag auf`s Neue bestaunen...
50 Kommentare
Kommentar hinzufügen Antworten abbrechen
Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.
Hallo Marian
Ich backe seit über 15 Jahren sämtliche Torten, Guetzli, Muffins usw. immer mit der hälfte der angegebenen Zuckermenge. Ich habe noch nie speckiges, nachweinen Tag trocken oder eingefallenes Gebäck gehabt. Deine Theorie stimmt also nicht.
Gruss Rita
Hallo Rita,
ich freue mich wenn du mit dem Ergebnis trotzdem sehr zufrieden bist. Meine “Theorie” ist vielmehr eine praktische Erfahrung.
Gut, dass wir alle verschieden sind und die Welt bunt. Für MEINE Rezepte gilt was im Artikel steht.
Liebe Grüße Marian
Oja das stimmt, der Teig bleibt meist sitzen auch mit Backpulver. Ich ärgere mich jedes Mal. In Bisquit kann man den Austauschzucker nicht verwenden, der Kuchen schmeckt kühl. Nur in Rührteigen und bei Keksen, da schmeckt man Birkenzucker nicht heraus.
Speckig liebe ich in Rührkuchen. Wäre mir also vollkommen egal.
Ich nehme seit Jahren bei vielen Rezepten die Hälfte oder nur ein Drittel Zucker. Ist oft immernoch zu süß.
Und natürlich tausche ich Produkte mit Tierleid gegen eine pflanzliche Alternative.
Bisher habe ich damit Erfolg. Meine Kuchen gelingen sogar seither besser. Und das sage nicht nur ich.
Dennoch finde ich den Artikel sehr interessant und informativ!
Finde ich gut! Man entscheidet für sich, was einem schmeckt und welche Kompromisse man eingeht, ohne andere dafür zu diskreditieren!
Danke für die konstruktive Rückmeldung
Liebe Grüße Marian
Meine Topfentorte mit der halben Zuckermenge des Rezeptes wird auch super fluffig also mit Topfen kein Problem sind ja 6 Eiweiß Schnee drinnen und 1 kg Topfen !
Das glaube ich… denn wie im Artikel beschrieben, übernimmt hier der Eischnee viel Stabilität.
Hallo Marian,
ein toller Artikel, danke für die Info!
Ich habe auch schon mit Zucker und Möglichkeiten für Zucker-Ersatz experimentiert, weil es eine Zeit lang so aussah, als vertrage ich keinen Zucker. Zum Glück hat sich das nicht bestätigt, und ich bin sehr froh darüber. Zucker ist zwar nicht gesund, bringt aber meiner Meinung nach bei Teigen die besten Ergebnisse. Manchmal reduziere ich allerdings die Zuckermenge um bis zu einem Fünftel. Das klappt gut – und hilft gegen schlechtes Gewissen 😉 !
Liebe Grüße
Eva
Moin!
Zunächst ist der Zucker keine wertvolle Zutat. Energiereich ja, wertvoll nein.
Wir probieren neue “normale” Rezepte grundsätzlich zunächst mit 30% weniger Zucker und fast immer funktioniert es gut (haben aber auch schon Mal nicht zufriedenstellende Ergebnisse gehabt). Wenn ein Rezept gefällt wird dann evtl noch weiter reduziert.
Hallo Alex,
Leider muss ich dir/euch klar widersprechen.
Zucker ist in Maßen genossen ein höchst wertvoller und wichtiger Energielieferant für die Ernährung. Der weltweite Zuckerkonsum ging in den letzten Jahren um mehr als 20% zurück, trotzdem Stieg der Anteil an übergewichtigen Menschen weiter an.
Zucker ist weit besser als sein Ruf, ganz ganz wichtig für eine tolle Konsistenz von Torten/Kuchen/Desserts und Co.
Lest hierfür vielleicht auch mal dieses Statement von Wiener Zucker: Klick!
Natürlich obliegt es jedem selbst, seinen Zuckerkonsum zu minimieren, Rezepte grundsätzlich um 30% seines Zuckers zu berauben kann ich aber definitiv aus jahrelanger Erfahrung nicht empfehlen.
Derlei “aus dem gesunden Verhältnis gebrachte” Kuchen reichen schlicht nicht an das ursprüngliche Rezept heran.
Liebe Grüße Marian
“Wiener Zucker” würde ich hier nicht als neutrale und einzige Quelle behandeln.
Ich behandle Wiener Zucker auch nicht als Quelle. Der Artikel ist umfassend recherchiert und korrekterweise gebe ich eine Quelle an, wenn sie genutzt wird.
Siehe auch Artikel wie “Mehlsorten und Mehltypen0
Zucker bekommt man mehr als genug aus Obst und Gemüse und durch die Spaltung länger Moleküle aus anderen Produkten (z.B. Brot, Milch). Wir reden hier über den Zusatz von industriel hergestellten Zucker.
Mir ist keine Krankheit bekannt, welche durch Mangel an Zucker hervorgerufen wird, dagegen einige bei Überschuss.
Außerdem bekommt man mehr als genug Zucker bei den meisten verarbeitenden Produkten aus dem Supermarkt. So dass man quasi immer einen Überschuss an Zucker hat auch ohne Süßes zu konsumieren.
Und das wichtigste: sobald man anfängt den Zucker zu reduzieren, verändert sich das Geschmacksempfinden. Dann kann man viele Produkte aus dem Supermarkt oder aus der Bäckerei nicht mehr essen, da sie total übersüßt schmecken und somit kein Genuß mehr sind. Einige Fertigprodukte sind so übersüßt, dass sie sogar eklig geworden sind, wie z.B. die Müller-Milch.
Für die Biskuittorten und die Cremefüllung kann ich die Reduzierung des Zuckers definitiv empfehlen!
Hallo Alex,
ich empfinde es genau so und kann Dir nur zustimmen. Beim Backen nehme ich statt 250 Gramm Zucker nur 150 Gramm. Die Kuchen werden trotzdem wunderbar und schmecken immer noch süß genug.
Suche allerdings eine Möglichkeit noch mehr zu reduzieren. Wer hat eine Idee.
Danke Bettina
Hallo Bettina,
wenn die Qualität für dich dann noch passt ist das ja ok. Ob es nun wirklich zielführend ist, statt 17g Zucker pro Kuchenstück auf knapp 11 g “runterzufahren” sei mal dahingestellt.
Da hat jeder Kaugummi mehr drin *ggg* Aber wie gesagt… jedem das seine. Die Qualität leidet definitiv, der direkte Vergleich zeigt es eindeutig auf.
Liebe Grüße Marian
… Hallo Marian 🙂 Bin neu hier und finde deine Seite top :)! Ich musst hier wieder einmal wie so oft lachen 😀 Es geht um die chemische Verbindung und deren Prozesse, da gibt es nichts zu diskutieren und Marian hat absolut RECHT mit dem was er sagt! Ob Zucker gesund oder ungesund ist steht hier nicht zur Debatte sondern nur der Umstand wie wichtig die chemischen Vorgänge und Zusammenhänge eines Teiges sind!
Aber hier kommt dann immer gefährliches Halbwissen an den Tag! Da ich selbst unglaublich gerne Backe und einen Chemieprofessor als guten Freund habe, der ebenfalls mit Liebe bäckt diskutieren wir sehr oft über dieses Thema 🙂 Jeder der Zucker im Teig deutlich reduziert schmälert die Qualität deutlich! Wenn es trotzdem schmeckt, ist das ja super und Geschmäcker sind ja verschieden! Aber niemand kann hier “WIDERSPRECHEN” denn das ist nur gefährliches Halbwissen :)!
Hallo Harald,
Danke vielmals für dein Feedback.
Liebe Grüße Marian
Hallo Marian,
ich wage mich heute Abend an das Rezept. Milchmädchen ist schon vorgekocht ☺️
Eine kurze Frage habe ich jedoch zu der Karamellcreme. Dort steht „die Sahne kurz aufschlagen“. Also nicht ganz fest? Wie lange ungefähr und wie sollte die Konsistenz der Sahne sein.
Liebe Grüße
Annika
Hallo Annika,
Da du mir nicht unter ein Rezept gepostet hast, weiß ich leider nicht welches Rezept du meinst.
Liebe Grüße Marian
Ach schade, das ist wohl schiefgelaufen. Ich meinte den Karamell-Cheesecake 🙂
Eeeendlich habe ich eine umfassendere Erklärung gefunden, was die hohen Mengen Zucker eigentlich bewirken! Vielen Dank dafür. Gibt es denn Alternativen für die Eigenschaften, zum Beispiel Eischnee als Gerüstgeber und andere Sachen um Feuchtigkeit zu binden?
Birkenzucker funktioniert sehr gut und ist weniger süß. Liebe Grüße Marian
Hallo Marian,
Toller Artikel! Genau das was ich gesucht habe 🙂 was ist denn mit Erythrit? Kann ich das auch 1:1 (wie Birkenzucker) verwenden?
Viele Grüße!
Meines Wissens ja. Liebe Grüße Marian
Vielen Dank für den Artikel. Bin noch Backanfängerin und war manchmal bei Rezepten von den hohen Zuckergehalt überrascht. Freunde von mir waren hingegen von mir überrascht, dass ich den Zucker nicht einfach reduziere. Also war es immer wieder mal Thema was man mit dem Zucker machen soll, das hat sich für mich jetzt geklärt und ich kann es gegenüber meinen Freunden verteidigen 😀
Ich zB versuche Süßigkeiten aus dem Supermarkt zu reduzieren und dafür mal nen Muffin oder ähnliches zu backen/ essen, dann hat sich für mich auch die Frage ob Kuchen ungesund ist geklärt. Man darf das Leben ja auch genießen und Kuchen ist für mich purer Genuß.
Hallo,
ich habe Pläne, einen Apfelkuchenteig zuzubereiten. Das ursprüngliche Rezept sieht hier eine geraume Menge Zucker vor:
250g Quark
500g Mehl
250g Zucker
1 Paket Backpulver
10 EL Öl
10 EL Milch
Lässt sich so ein Teig zuckerlos herstellen, ohne dass die Qualität leidet oder fehlt der Zucker als Stabilisator? In der Theorie wäre das doch so eine Art Pizzateig oder?
Hallo “Jimbob211”,
grundsätzlich kannst du bei diesem Teig den Zucker einfach weglassen, weil der sowieso nur durch das Backpulver irgendwie aufgehen wird.
Ob ein Apfelkuchenteig ohne Zucker und vor allem auch ohne Ei schmeckt ist ein anderes Thema.
Für mich gehören da zumindest 75 bis 100 g Zucker und 3-4 Eier rein. Dafür nur ein halbes Päckchen Backpulver. Bedenke, dass du daraus ca. 16 große Stück Kuchen raus bekommst. Das wären dann bei einem Stück Kuchen und 100 g Zucker nur 6,25g Zucker, die du zu dir nimmst. Ungefähr so viel wie in einem normalen Glas Milch.
Liebe Grüße Marian
Habe gerade American Cookies gebacken. Viel ZUCKER, viel BUTTER …
Anschließend habe ich mich hier schlau gemacht ob ich den Zucker hätte reduzieren sollen. Die Erklärungen sind sehr einleuchtend. Wir essen ja nicht alle Kekse auf einmal auf.
Es ist wie mit allem: Die Menge macht‘s. Deshalb koche ich auch mit Butter. An diesen natürlichen Geschmacksträgern kommt man halt nicht vorbei. Lieber gut und weniger als umgekehrt.
Liebe Grüße Sylvia
Echt interessanter Artikel. Ich achte auch auf meinen Zuckerkonsum und habe bis jetzt gute Erfahrungen mit Stevia gemacht. Bei der Mischung aus 50% Zucker und 50% Stevia schmeckt man keinen Unterschied im Vergleich zu 100% Zucker
Hallo Regine,
das kann ich leider nicht bestätigen. Stevia schmeckt man IMMER. Es ist halt wie bei Cola Light. Man kann sich daran gewöhnen.
Wenn es also FÜR DICH passt, dann ist das sowieso 100% perfekt.
Liebe Grüße Marian
Hallo Marian, bin per Zufall auf Deine Info über Zucker gestossen, sehr wertvoll und aufschlussreich! Ich finde den Geschmack von Stevia DERMASSEN ABSCHEULICH das mir fast schlecht wird davon! Herzliche Grüsse aus der Schweiz – Irene
Nur als Info für alle hier. Selbst in Maßen genossen ist Rotwein weit davon entfernt gesund zu sein. Das ist nur eine Legende! Es gibt keine sichere Menge Alkohol. Frohe Weihnachten
Na klar gibt es eine sichere Menge Alkohol. Ob man diese trinken will entscheidet man selbst. Ich liebe Zucker, ich esse ihn. Aber eben in Maßen.
Viel Freude beim Backen auch weiterhin, Liebe Grüße Marian
Hallo.
Wir haben im Hotel mal ein Experiment gewagt. Wir haben uns Rezepte zu Weihnachtskeksen ausgesucht und diese jeweils einmal normal gebacken, einmal mit 50% weniger Zucker und mit 25% weniger Zucker. Und wir mussten feststellen, es gibt Kekse, die können nicht mal eine Reduzierung von 25% ab, weil sie dann einfach total zerbröseln und nicht schmecken. Andere konnten eine Reduzierung von 25% ab aber mehr konnte keines der Rezepte ab, es fehlte einfach an Struktur, festigkeit die ja Zucker bringt.
Einzig wo ich finde, das man den Industriezucker gut reduzieren kann (aber man dann eine Alternative zugeben muss, aber auch in einer geringeren Menge) ist Schokoladenmousse. Hier haben wir als Team lange experimentiert und konnten am Ende ein Rezept ausarbeiten, das sogar unserer Obersten Chefin schmeckte. Dabei haben wir den Zucker um 50% reduziert und im Gegenzug 7 Gramm Trockenglucose zugegeben, dadurch wurde das Mousse weitaus weniger süß aber der Stand, den der Zucker ja bringen soll in Verbindung mit Ei, war genauso super wie mit den 100% Zucker.
Liebe Grüße
Hallöchen Marian!
Ich war auf der Suche nach einer Möglichkeit für meinen Sohn zu backen ohne Zucker oder eben nur mit weniger. Er isst bei uns am
Tisch mit und wird bald 1 Jahr alt.
Ich habe ein super tolles kuchenrezept ausprobiert (einfach rührkuchen mit Zitrone-Vanille) aber da kommen hald einfach 150g Zucker rein. Kann ich den Zucker halbieren und mit Eiweiß für die nötigen Verbindungen sorgen? Zuckerersatz wie Erythrit, Xylit Usw. Kommt nicht in frage. Wenn es nur für meinen Sohn wäre würd ich sagen ach komm, hast ja Geburtstag aber es kommen auch noch andere Kinder und da sind die Mütter große Zucker-gegner also dürfte keines der Kinder Kuchen essen, was traurig wäre…. Also kannst du mir vielleicht helfen?
Hallo Elena,
Du hast da einen Denkfehler. Bei einem Kuchen in normaler Größe bekommst du 24 Kinderportionen raus. Bei 150g Zucker im Rezept sind das 6,25 g Zucker pro Kind. Weniger als in einer halben Banane.
Gibst du deinem Kind Trauben, Bananen oder Toastbrot? Dann kannst du auch ohne Bedenken 1 mal im Jahr einen Kuchen essen lassen.
Liebe Grüße Marian
Hallo,
ich finde diesen Artikel sehr informativ. Ich war auch auf der Suche nach einer Möglichkeit den Zucker im Kuchen zu reduzieren. Jetzt habe ich meine Donauwellen mit der vollen Menge Zucker gebacken, was soll ich sagen, der Kuchen ist perfekt gelungen. Da lasse ich doch einfach heute Abend beim fernsehen die Tüte Gummibärchen weg dann passt es doch.
Liebe Grüße Karin
Danke VIELMALS für deine ehrliche und konstruktive Rückmeldung auf dieses bei vielen dich sehr kontroversen Thema!
Liebe Grüße Marian
Vielen Dank
Das erklärt einiges, was ich beim Backen versemmelt hab
Hast du dann irgendeinen Tipp, wie man Süße herausnimmt?
Ich reduziere eigentlich in allen Rezepten den Zucker um 1/3. und war bisher mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Vieles ist mir geschmacklich dann aber immer noch zu süß, deshalb bin ich da auch bei einigen Sachen auf 50% Zucker runter, nur da gehen die Teige gar nicht auf.
Gute Rezepte sind nicht übersüße. Bei meinen Rezepten wirst du wenig reduzieren müssen.
Liebe Grüße Marian
Hallo Marian,
ich bin vor wenigen Tagen auf Deine Seite gestossen und bin seither ständig hier am stöbern. Ich finde sie super! Gratulation! Soeben habe ich mich für den Newsletter eingetragen.
Die Zuckerproblematik hat mich bisher nicht gross interessiert, da ich weitgehend zuckerfrei, auch ohne Ersatzprodukte, lebe und ich die meisten “normalen” Kuchen als zu süss empfinde. Zwar backe ich sehr gerne, allerdings meistens für Besucher oder Geschenke. Und meine Devise ist, entweder Zucker oder nichts. Also Zucker zum Backen.
Inzwischen gibt es für alle, die keinen Zucker konsumieren wollen, ein Ersatzprodukt, das zuckerfrei ist, 1:1 den Zucker ersetzt und die gleichen Eigenschaften wie Zucker hat, bei halber Kalorienmenge. Für Alle, die aus Prinzip keinen Zucker verwenden wollen, vielleicht die Lösung. Allerdings sehr teuer. Aber wenn einem die Sache so wichtig ist, und vielleicht auch gesundheitliche Gründe für einen Verzicht sprechen, leistet man sich das vielleicht hin und wieder. Allerdings ist die Süsskraft genau gleich wie Zucker. Es wird also nicht weniger süss, sondern einfach nur süss ohne Zucker 🙂
Ich hoffe, ich darf den LInk einstellen, sonst halt entfernen.
https://hellosweety.ch/wp-content/uploads/sites/6/2023/04/2023-03-Hotellerie-Gastronomie-Magazin-V02.pdf
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Edith
Hallo Edith,
hello Sweety von Marcel kenne ich, hab ich aber noch nie ausprobiert. Das sollte ich also wohl dringend mal nachholen.
Liebe Grüße marian
Vielen Dank für den aufschlußreichen Artikel!
Kuchen ging nicht richtig auf, hatte fehlenden Zucker laienhaft durch Kaffeeweißer und Honig ersetzt, war aber genießbar.
Honig ist Invertzucker, der rinnt einfach wieder raus und bindet nicht ab, leider.
Liebe Grüße Marian
Hallo,
Nach einigen Misserfolgen durch Zuckerreduzierung in Süßen Backwaren, wollte ich dem ganzen mal auf die Spur gehen.
Kuchen/Torten und Co. sind und bleiben ein Genussmittel.
Wie immer schon gesagt wird, die Dosis macht das Gift.
Leider finde ich viele Rezepte völlig übersüßt und auch das Stück Kuchen vom Bäcker ist mir einfach über die Jahre zu süß geworden.
Richtig, nachdem man mal eine Zeitlang auf Zucker und alle ausstausch- und Ersatzstoffe verzichtet hat verändert sich der Geschmackssinn.
Leider ist mir dabei auch aufgefallen wie süß die Brote vom Bäcker sind. Einfach nur widerlich.
Liegt es daran das viele Bäcker nur noch mit Fertigprodukten und sogenannten Mischungen arbeiten? Eine Mischung für viele verschiedene Brote und Kuchen.
Ich glaube auch nicht das früher so gebacken wurde, so süß.
Schade das die wirkliche Kunst und das Handwerk verloren geht.
Kann ich dir leider nicht beantworten, aber Zucker im Brot ist eine echte Seuche geworden.
Da hilft nur selbst backen
Hallo Marian,
ich bin heute auf der Suche nach Ideen auf deiner Website gelandet und
habe mit grossem Interesse die Beiträge verfolgt.
Meiner Ansicht nach ist weder zu viel noch kein Zucker die Lösung.
Da ich in der Vergangenheit gelesen habe das auch “kein Zucker” bzw. Austauschzucker die Insulinresistenz negativ beeinflussen kann. Schließe ich mich deiner Meinung an, das ein Zuckerkonsum in maßen den “Genuss” eines (oder 2) Stückchen(s) Kuchen erlaubt.
Hier möchte ich noch anmerken das jeder Körper Individuell ist (reagiert).
Nachfolgend ein Link für jeden den dieses Thema Interessiert. Falls dies nicht gewünscht ist dann bitte enfernen.
Liebe Grüße Susi
https://www.aerzteblatt.de/archiv/203793/Zuckerersatz-und-Insulinresistenz-Suessstoffe-als-Stoffwechselrisiko
Hallo Marian,
ich bin heute auf der Suche nach Ideen auf deiner Website gelandet und
habe mit grossem Interesse die Beiträge verfolgt.
Meiner Ansicht nach ist weder zu viel noch kein Zucker die Lösung.
Da ich in der Vergangenheit gelesen habe das auch “kein Zucker” bzw. Austauschzucker die Insulinresistenz negativ beeinflussen kann. Schließe ich mich deiner Meinung an, das ein Zuckerkonsum in maßen den “Genuss” eines (oder 2) Stückchen(s) Kuchen erlaubt.
Hier möchte ich noch anmerken das jeder Körper Individuell ist (reagiert).
Nachfolgend ein Link für jeden den dieses Thema Interessiert. Falls dies nicht gewünscht ist dann bitte enfernen.
Liebe Grüße Yvonne
https://www.aerzteblatt.de/archiv/203793/Zuckerersatz-und-Insulinresistenz-Suessstoffe-als-Stoffwechselrisiko
Hallo Marian,
toller Beitrag! Für gewöhnlich brate und koche ich. Mein Backerlebnis beschränkt sich auf den mittlerweile 3. Bananenkuchen. Eigentlich hatte ich nach einer Möglichkeit zum Nachbacken von Kuchen, besser gesagt, einem Bananenbrotkuchen (mit 4 überreifen, pürierten Bananen, Mann schmeißt ja nichts weg, Frau hoffentlich auch nicht) gesucht, welcher nach dem Anschnitt meiner ersten Einschätzung nach, trotz 60min bei 175 Grad O/U alles andere als innen durch, fluffig war. Mit der Bildsuche bin ich auf das vorher-nachher 50/100-Zucker Vergleichsbild gestoßen, welches mit meinem Rohrkrepierer gewisse Ähnlichkeiten aufwies und im weiteren (Lese-)Verlauf Deines Artikels natürlich die Erleuchtung bringen musste. Denn mein erster, nach Rezeptvorgabe gebackener Kuchen war gut gelungen, aber für jemand, dem selbst manche Mineralwasser zu süß sind, neben dem angegebenen Zucker und den vier überreifen Bananen im Teig, viiiel zu süß. Ergo: Zuckermenge beim zweiten Kuchen halbiert :)), und wegen der Zahnstochermethode insgesamt 2 h nachgebacken bis nichts mehr haftete, mit dem Ergebnis, very well done. Da es auch beim dritten Versuch jetzt so lief, dachte ich mir, vielleicht ist er doch nach einer Stunde fertig, und habe ihn gestürzt. Seine inneren Werte werden in Deinem Artikel als speckig charakterisiert, das trifft es wohl am ehesten, und da macht auch kein koksen im Hochofen mehr Sinn. So brauche ich keinen neuen Ofen, sondern nur einfach zum alten (originalen) Rezept zurück . Denn dass das unausweichliche kristalline Zuckergerüst als Baustoff im Backprozess herhalten muss, leuchtet jedem Betonbauer ein, der schon mal mit den Zutaten experimentiert hat um an Zement zu sparen oder zu ersetzen. Und da hier auch viel über Zuckerersatzstoffe diskutiert wird, und auch der Weisheit „letzter Schuss“ von hellotweety (Name wurde aus Sicherheitsgründen geändert), wieder in einem Zuckerersatzstoff (dieses Mal ist es Stevia) mündet, es natürlich auch um die Gesundheit geht, ist ein Bericht hierzu bei Südzucker, nein Spaß, bei NDR zu lesen, welches jed Zuckerersatzbäcker-in empfohlen sei.
Kurze Zusammenfassung: Alle “Normalen” Zuckerarten enden auf -ose. Die meisten anderen, auch Stevia, sind industriell stark aufbereitete und veränderte Zuckerersatz- oder Zusatzstoffe, welche im Gegensatz zum verantwortungsvollen Gebrauch von Zucker, gesundheitsgefährdend sind, ja leider auch die Light Coke. Sie können Durchfall, Blähungen, Veränderung der Darmflora, Thrombosen, Krebs, zu Herzversagen führen. Habe ich alles nicht, prima. Bei Leuten mit Vorerkrankungen können aber schon geringe Mengen an unnatürlichem Zucker zu Beschwerden führen, aus einer ruhenden Krankheit ein qualvolles Aufblühen z.B. einer Colitis machen. Und wer ließt schon von seinen Gästen vorher die Krankenakte ;). NDR Beitrag, auch zum gucken: Zuckerersatz: Wie gut sind Xylit, Stevia, Erythrit?
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Zuckerersatz-Wie-gesund-sind-Xylit-Stevia-Erythrit,zuckerersatz108.html
Ich verwende übrigens auch natürlichen (Bio)-Rohrohrzucker z.B. vom dROGERIE-mARKT, ist weniger süß und schmeckt auch nicht nach Kraut.